Handelsforscher der Linzer Johannes Kepler-Universität rechnen mit einem leichten Umsatzrückgang im Weihnachtsgeschäft. Die gedämpfte Konsumstimmung aufgrund des Wirtschaftsabschwungs bremst die Ausgabenfreude. Die Prognose des Instituts für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) auf Basis einer Konsumentenbefragung geht von Geschenkeausgaben in Höhe von rund 2,230 Milliarden Euro aus. Im Vorjahr waren es 2,280 Milliarden Euro.

Früher geplant und gekauft

Weihnachtsgeschenke werden heuer früher und geplanter eingekauft, um mit dem vergleichsweise etwas geringeren Einkaufsbudget auszukommen, geht aus der Umfrage hervor. 29 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher nutzen die Aktionstage rund um Black Friday, um Geschenke zu reduzierten Preisen einzukaufen und damit deutlich mehr als im Vorjahr (18 Prozent).

Laut der Online-Befragung unter 1005 Konsumentinnen und Konsumenten (16-74 Jahre) verschieben sich die Weihnachtseinkäufe in Österreich erneut Richtung Internet. Die Geschenkeausgaben im stationären Handel könnten laut Prognose des Linzer IHaM-Instituts von rund 1,85 Milliarden Euro auf rund 1,77 Milliarden Euro zurückgehen. Die Online-Geschenkeausgaben sollen von 430 Millionen Euro im Vorjahr auf geschätzt 460 Millionen Euro zulegen.

Online-Handel profitiert nur bedingt

„Der heimische Online-Handel wird davon nur bedingt profitieren, denn mehr als die Hälfte der Online-Geschenkeausgaben fließt zu internationalen Online-Shops/-Plattformen“, erklärte der IHaM-Institutsvorstand Christoph Teller in einer Aussendung. Der erwartete Ausgabenrekord zu Black Friday in Höhe von rund 490 Millionen Euro werde „am eigentlichen Weihnachtsgeschäft im heimischen Einzelhandel knabbern“.

Finanziert werden die Weihnachtsgeschenke hauptsächlich aus dem regulären Einkommen (63 Prozent) und mit etwas Abstand aus Ersparnissen (36 Prozent), aus dem Weihnachtsgeld oder Bonuszahlungen (33 Prozent), geht aus einer aktuellen Befragung der Post-Tochter Bank99 hervor.