Mit ihrer Energie steckt die Klagenfurter Unternehmerin Renate Sandhofer etliche junge Menschen in die Tasche. Die 83-Jährige steht nach wie vor an der Spitze ihrer 1981 mit ihrem Mann gegründeten Firma GESA Transporttechnik. „Eigentlich habe ich nie gearbeitet, denn ich mache das alles gerne und sehe es nicht als Arbeit“, sagt die Paradeunternehmerin, die jetzt in Wien mit dem Woman in Business Award in der Kategorie Unternehmerin mit besonderer Leistung für Kärnten ausgezeichnet wurde.
„Die Firma ist nur so gut, wie das Team“
Ans Aufhören oder gar Ruhestand denkt sie nicht, dafür aber an neue Projekte. „Immerhin habe ich eine Firma mit 45 Mitarbeitern und noch viel vor, zum Beispiel ein Buch schreiben. Das ist mir bis jetzt noch nicht gelungen“, sagt Sandhofer. Auf die persönliche Einstellung komme es an, betont sie. Daran habe sie schon vor über 40 Jahren angefangen zu arbeiten und von Rüdiger Dahlke und Baldur Preiml viel gelernt. Die Zahlen der Firma behält sie immer genau im Blick, doch die Mitarbeiter vergisst sie darüber nicht. „Allein ist man als Unternehmerin gar nichts. Man ist nur so gut, wie der letzte im Team“, sagt sie. Echte Wertschätzung sei essenziell. Damit könne man gute Mitarbeiter langfristig halten. „Vor drei/vier Jahren habe ich einen 57-Jährigen eingestellt. Der hat vor Kurzem gesagt, dass er bei uns das erste Mal wertgeschätzt wurde“, nennt Sandhofer, die in der Aufbauphase von GESA auch als Personalchefin von Coca Cola tätig war, ein Beispiel.
Anpacken, statt jammern lautet in allen Lebenslagen ihre Devise – dieses Rezept helfe auch in den herausfordernden Zeiten, seien es konjunkturelle Turbulenzen oder der große Brand in ihrer Firma vor rund 20 Jahren. Viele Unternehmen klagen aktuell über hohe Energiepreise, Lohnkosten und schlechte Auftragslage. Für Sandhofer, die im Vorjahr ihr Aqua-Floating-Studio verkauft hat, ist das nichts: „Uns geht es gut und unsere Zahlen stimmen. Darauf bin ich stolz.“