Nach der Eröffnung des KikaLeiner-Insolvenzverfahrens vergangene Woche werden in den Filialen des Möbelhauses keine Gutscheine mehr angenommen. Wer nun noch offene Gutscheine hat und Geld zurückbekommen möchte, muss den offenen Betrag als Insolvenzforderung anmelden. Zurückfließen wird allerdings nur die im Verfahren festgelegte Quote und nicht der volle Gutschein-Wert.
Für die Anmeldung einer Forderung fallen Gebühren in Höhe von 25 Euro an. Bei kleinen Forderungen sei daher zu bedenken, ob sich eine Anmeldung auszahle oder nicht - nicht zuletzt, da Kunden nicht den vollen Betrag, sondern nur die im Verfahren festgelegte Quote zurückbekommen, heißt es vom Verein für Konsumenteninformation. Gläubiger können Forderungen bis zum 10. Jänner 2025 anmelden.
Was mit Anzahlungen für größere Anschaffungen wie Küchen passiert, ist noch offen. Auch, ob sie ihre Ware noch erhalten oder sich ebenfalls in die Riege der Gläubiger einreihen müssen. Denn der Insolvenzverwalter muss erst entscheiden, ob er in den bereits geschlossenen Vertrag eintreten möchte oder nicht. Tritt er in den Vertrag ein, steht dem Kunden die volle Ware zu, für die die Anzahlung geleistet wurde und er zahlt dafür den vollen Preis. Tut er das nicht, wird aus der Anzahlung eine Insolvenzforderung.
XXXLutz macht ein Angebot
In diesem Fall hat der Mitbewerber XXXLutz bereits angekündigt, offene KikaLeiner-Kundenaufträge „möglichst kostenneutral für die Kunden übernehmen“ zu wollen. Das Unternehmen werde dazu noch ein Angebot machen.
Vergangene Woche meldete das Möbelhaus Kika/Leiner zum zweiten Mal in zwei Jahren Insolvenz an. Bereits 2023 wurde das Unternehmen zahlungsunfähig, kurz nachdem Rene Benkos Signa die KikaLeiner-Immobilien an die Grazer Supernova und das operative Möbelgeschäft an den Handelsmanager Hermann Wieser verkauft hatte. Im Zuge dessen wurden von 40 Filialen 23 geschlossen und 1500 Mitarbeiter gekündigt. Nun stehen die verbliebenen 17 Filialen auf der Kippe, das Unternehmen beschäftigt derzeit noch 1400 Mitarbeiter. Nicht direkt von der Insolvenz betroffen sind rund 150 Angestellte in den Gastronomie-Betrieben in den KikaLeiner-Gebäuden, sie sind in einer eigenen Gesellschaft angestellt.