Der deutsche Bankier Friedrich von Metzler ist am Sonntag im Alter von 81 Jahren im Kreise seiner Familie gestorben, wie das Bankhaus Metzler mittteilte. Von Metzler hatte das Geldinstitut über fünf Jahrzehnte geprägt. Das Erfolgsrezept: Investmentbanking und Verwaltung des Vermögens wohlhabender Privatkunden. In Frankfurt machte er sich als Mäzen und Geldgeber für Kunst, Wissenschaft und Kultur einen Namen.
Von Metzler wurde 1943 in Dresden geboren. Nach Ende des Krieges kehrte er mit seinen Eltern und seiner Schwester Barbara zurück ins zerstörte Frankfurt. Nach dem Abitur im Jahr 1962 absolvierte er in Hamburg bei Münchmeyer und Co. seine Ausbildung zum Außenhandelskaufmann und lernte in den folgenden sechs Jahren in Bankhäusern in London, New York, Paris und Düsseldorf das internationale Kapitalmarktgeschäft kennen. 1969 trat er in das Bankhaus ein, das sich damals in elfter Generation ununterbrochen in Familienbesitz befand.. Ab den Siebzigerjahren wuchs die Bank mit heute 350-jähriger Geschichte durch das Kapitalmarktgeschäft. 2018 gab Friedrich von Metzler die operative Führung der Bank ab. Die Anteile an der Bank blieben weiter in den Händen der Familie Metzler.
Jüngster Sohn entführt und ermordet
Für internationale Schlagzeilen hatte im Jahr 2002 die Entführung und Ermordung seines elfjährigen Sohnes Jakob geführt. Der Täter, der damalige Jusstudent Magnus Gäfgen, wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Erst nach der Androhung von Schmerzen hatte er der Polizei den Ort verraten, an dem er die Leiche versteckt hatte. Die Beamten hatten zuvor noch Hoffnung, das Kind lebend zu finden. Öffentlich äußerte sich die Familie nicht zu dem Verbrechen. Ein persönliches Anliegen jedoch war ihr die zum zehnten Jahrestag ausgestrahlte ZDF-Verfilmung «Der Fall Jakob von Metzler»: Um zu zeigen, wie sehr sich die Polizei eingesetzt hat - auch mit einer umstrittenen Folterdrohung gegen den Mörder.