Österreichs größter Baukonzern Strabag trotzt dem konjunkturell schwachen Umfeld. In den ersten drei Quartalen 2024 stabilisierte der Bauriese seine Bauleistung auf dem Niveau der Vorjahresperiode von 13,6 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand erhöhte sich um vier Prozent auf 25,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag bekanntgab. Gegenüber dem Wert zum Jahresende 2023 betrug das Plus acht Prozent.

„Nach neun Monaten sehen wir uns in unserer Einschätzung für das Geschäftsjahr 2024 bestätigt. Besonders erfreulich ist, dass wir unseren Auftragsbestand im bisherigen Jahresverlauf um rund 1,9 Milliarden auf 25,3 Milliarden Euro ausbauen konnten“, teilte Konzernchef Klemens Haselsteiner mit.

Wachstumstrend fortgesetzt

Dieser Wachstumstrend habe sich auch im dritten Quartal fortgesetzt. „Die Basis dafür ist ein guter Mix an Neuaufträgen, allen voran im Bereich der Energiewende - das betrifft im Besonderen unser Infrastruktur- und Dienstleistungsgeschäft“, so Haselsteiner. Der Auftragspolster biete bereits „eine gute Visibilität in Richtung 2026 und eine solide Ausgangsposition für das kommende Jahr“.
Die größten Zuwächse wurden den Angaben zufolge in Polen, Deutschland sowie im Tunnel- und Verkehrswegebau in Italien verzeichnet. Ein Rückgang der Leistung sei hingegen in Österreich und Ungarn feststellbar gewesen, berichtete der Vorstandschef. „In Österreich wirkt sich der rückläufige Wohnungsbaumarkt wie erwartet negativ aus.“ Nach dem erstmaligen Überschreiten der 25-Milliarden-Euro-Marke im ersten Halbjahr habe der Auftragsbestand zum Ende des dritten Quartals 2024 auf 25,3 Milliarden Euro weiter ausgebaut werden können.

Zuwächse in Deutschland und Polen

Die in absoluten Zahlen größten Zuwächse gab es demnach in Deutschland, Polen und der Slowakei. In Deutschland wurden heuer im dritten Quartal „nennenswerte Brückenbau- und Netzausbauprojekte für die Energiewende“ akquiriert. Im Vereinigten Königreich und in Ungarn verringerte sich der Orderbestand durch das Abarbeiten von Großprojekten. „Auch in Österreich war - bedingt durch herausfordernde Rahmenbedingungen im Hochbau - ein Rückgang zu beobachten“, so das Management.

Der Bauriese beschäftigte weltweit heuer in den ersten neun Monaten im Schnitt 77.953 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente) - um zwei Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Infolge von Übernahmen im Bereich technische Gebäudeausrüstung und Energiemanagement als Teil des Property & Facility Service-Portfolios wurde laut Strabag vor allem in Deutschland und in der Region Benelux Personal aufgestockt. Für das gesamte Geschäftsjahr 2024 erwartet der Vorstand unverändert eine Bauleistung von rund 19,4 Milliarden Euro. Auch die Prognose für eine EBIT-Marge von „mindestens vier Prozent“ bleibt aufrecht. Der Ausblick auf die Nettoinvestitionen wurde von bisher höchstens 750 Millionen auf höchstens 800 Millionen Euro angehoben.