Die Kika/Leiner-Show fand zuletzt zwar nicht mehr in den Filialen, aber immerhin noch auf Youtube statt. Der Moderator, gekleidet halb in Grün, halb in Rot, steigt in der absichtlich primitiv gestalteten Werbesendung zum Jingle „Wir lassen die Preise tanzen“ eine Möbelhaustreppe herab, um schließlich zum niveaulosen Teleshopping überzugehen.

Noch vor einem Jahr, im Sommer 2023, hat der Eigentümer der neu geschaffenen Markenfusion Kika/Leiner, Hermann Wieser, von einem „Langzeitinvestment“ gesprochen, um die rot-grüne Kombi nun zum zweiten Mal zahlungsunfähig zu melden.

Die Preise haben ausgetanzt. Wieser bleibt ebenso wie die Off-Stimme in den Youtube-Shows unsichtbar. Weder gibt er Interviews, auch nicht am Telefon. Noch ist ein Foto von ihm bekommen. Nicht einmal sein PR-Büro nennt ihn beim Namen, es spricht vom „Management“. Es scheint, als habe sich der 60-jährige im Sternzeichen der Jungfrau geborene Steirer in seiner Rolle als „Phantom“ gut eingerichtet. Und beim Einrichten sollte er sich auskennen.

Wieser kennt die Branche

Wieser war Geschäftsführer bei XXXLutz, wechselte später als Geschäftsführer zu Kika bzw. Leiner. Laut „Wirtschafts-Compass“ ist er Geschäftsführer der Amadeus Hotelbetriebs GmbH, die Appartements in Gröbming im Bezirk Liezen vermietet. Vom steirischen Mitterberg-Sankt Martin aus dirigiert Wieser diverse Immobilien- und Projektentwicklungsgesellschaften mit abgekürzten Firmennamen, unter anderem die HBG4, die MIT255, die WIH, die HST395, die WBS und die LWS31A. Mit Lyon Immobilien errichtet er exklusive Lofts und Dachböden. Kika und Leiner hat er um symbolische drei Euro von René Benko gekauft.

Zuletzt versuchte er die Laune der Möbelkunden mit Polstermöbel-Prämien, Sofa-Tausch-Aktionen, Anzahlungsgarantien und einer Diskontschiene namens „Oho!“ aufzubessern.

Der Versuch ist gescheitert. Die Show ist aus.