Die Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten in der Sicherheitsbranche wurden mit einer Erhöhung der KV-Löhne um 4,1 Prozent abgeschlossen – der Wert liegt über der rollierenden Inflation von 3,8 Prozent. Auch die Zulagen steigen 4,1 Prozent, Nachtzulagen erhöhen sich sogar um bis zu 10 Prozent. In ganz Österreich beschäftigen private Wach- und Sicherheitsdienste pro Jahr rund 12.700 Arbeitnehmer. Der neue Kollektivvertrag für die Bewachungsbranche gilt ab Jänner 2025.

Eisenbahner verhandeln in vierter Runde

Die vierte Kollektivvertragsverhandlungsrunde für die rund 55.000 Beschäftigten des Eisenbahnsektors läuft seit heute Vormittag. Man sei mit Zuversicht für einen KV-Abschluss in die heutigen Verhandlungen gegangen, hieß es von der Gewerkschaft vida zur APA. Die Gewerkschaftsvertreter fordern eine 4,5-Prozent-Erhöhung auf KV- und Ist-Löhne - also ein Plus deutlich über der rollierenden Inflation von 3,5 Prozent.

Die Arbeitgebervertreter boten in der dritten Verhandlungsrunde eine Erhöhung um maximal 3,9 Prozent. Ende 2022 hatten sich die Bahn-Arbeitgeber und die Arbeitnehmervertretung nach einem 24-stündigen Warnstreik auf einen KV-Abschluss für zwei Jahre geeinigt.

Reinigungspersonal

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten der Gebäude-, Dach- und Fassadenreinigung (DFG) haben auch in der dritten Runde keine Einigung gebracht. Die Arbeitgeber bieten aktuell 3,8 Prozent Lohnerhöhung, was nur die Inflation abdeckt. Dringend notwendige Reformen der Arbeitsbedingungen - bei hohen Teilzeitquoten, einem hohen Frauenanteil und ungünstigen Arbeitszeiten - sollen laut Arbeitgeberseite unverändert bleiben oder sogar verschlechtert werden. Konkret schlagen die Arbeitgeber eine Jahresdurchrechnung der Arbeitsstunden vor, wodurch Überstunden kaum mehr als solche definiert und abgegolten würden.

Nachbesserungen für Reinigungskräfte - sowohl bei den Löhnen als auch bei den Rahmenbedingungen - sind laut Gewerkschaft unabdingbar. „Wenn die Arbeitgeberseite weiterhin Verbesserungen ausschließt, können wir nicht garantieren, dass die Verhandlungen zu einem Abschluss kommen“, ergänzt Hebenstreit. Die nächste Verhandlungsrunde für den Reinigungs-KV ist für den 28. November angesetzt.