Zuversicht, dass es wieder besser läuft, empfanden die 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Kika Klagenfurt in den vergangenen Wochen. Nach einem Umbau wurde Ende Oktober eine Wiedereröffnung gefeiert. Das Möbelhaus wurde ebenso wie das Sortiment modernisiert und eine neue Diskontmarke eingeführt. Diese Bemühungen hätten sogar erste Früchte getragen, heißt es aus Mitarbeiterkreisen. Umsatz und Kundenfrequenz seien wieder gestiegen.

Gedrückte Stimmung

Umso unerwarteter hat die Mitarbeiter am Dienstagnachmittag die Nachricht von der neuerlichen Insolvenz des Unternehmens getroffen. Nicht einmal der Betriebsrat wurde von der Geschäftsführung vorab informiert. „Die Mitarbeiter haben es aus den Medien erfahren und sind völlig vor den Kopf geschlagen“, sagt Günther Granegger von der Gewerkschaft GPA Kärnten. Noch sei völlig unklar, wie es weitergehen werde. „Wir wissen nicht, ob eine Fortführung möglich ist oder es nun das endgültige Aus bedeutet“, sagt Granegger. Entsprechend gedrückt sei die Stimmung.

Wie berichtet hatte das Management am Dienstag per Aussendung vom Scheitern der Sanierung der Möbelkette mit aktuell noch 17 Standorten, davon zwei in der Steiermark und einer in Kärnten, und 1400 Mitarbeitern österreichweit, informiert. Das Sanierungsverfahren sei damit beendet, ob ein Konkurs eröffnet wird, sei offen, erklärt Unternehmenssprecher Michael Slamanig auf Nachfrage der Kleinen Zeitung. Für die Geschäftsführung sei klar gewesen, dass nicht genug liquide Mittel vorhanden sind, um den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten und die am 25. Jänner fällige Rate an die Gläubiger zu bedienen. Ob eine Fortführung angestrebt werde, sei derzeit völlig offen, so Slamanig.

Eilig einberufene Besprechung

Die Gewerkschaft hat mit dem Kika-Betriebsrat für Mittwochvormittag eilig eine Besprechung in der Landeshauptstadt einberufen. „In diesem Schritt geht es vor allem darum, zu verhindern, dass die Betroffenen vielleicht voreilig eine Kündigungsvereinbarung unterzeichnen und dadurch Ansprüche verlieren“, sagt Granegger. Ein großer Teil der Belegschaft seien langjährige Mitarbeiter, die noch im Abfertigungsmodell alt sind. Deren Abfertigung kann nicht wie ein Rucksack zu einer neuen Stelle mitgenommen werden. Abgesichert sind die Ansprüche durch den Insolvenzfonds. In den nächsten Tagen soll eine Betriebsversammlung stattfinden.