2016 verabschiedete sich Event-Veranstalter Hannes Jagerhofer (62) mit seinem Beachvolleyball-Turnier aus Klagenfurt und gastierte seither in Wien. 2025 kehrt er nun an den Wörthersee zurück. Das bekannte Beachvolleyball-Event wird im Rahmen einer „Multisport Series“-Veranstaltung über die Bühne gehen. Die Veranstaltungen finden von 22. bis 27. Juli 2025 in Pörtschach und Velden statt – und nicht mehr in Klagenfurt. Beachvolleyball wird in der Werzer-Arena in Pörtschach gespielt, Speedklettern soll in Velden stattfinden, ein Wakeboard-Wettkampf soll in der Westbucht des Wörthersees über die Bühne gehen, Wasserski gefahren wird in Pörtschach.

Das Budget liege bei 6,2 Millionen Euro, finanziert wird es über Sponsoren und zu einem kleinen Teil über Eintritte. Es gebe auch private Sponsoren und Institutionen, so Jagerhofer auf Nachfrage der Kleinen Zeitung. Sponsoren seien Red Bull, Rauch, Cupra, A1. Öffentliches Geld werde heuer keines fließen: „Wir benötigen heuer keines, Gott sei Dank.“ Wenn man die Sportstätten ausbauen wolle, werde man aber erneut ansuchen. Die Kärnten Werbung habe für 2026 großes Interesse an einer Partnerschaft, so Jagerhofer. Für 2025 gab es dem Vernehmen nach eine Absage der Tourismusorganisationen Kärnten Werbung und Wörthersee-Rosental.

„Enormer Zeitdruck“

Ein solches Multisport-Event habe er ursprünglich für die Wiener Donauinsel geplant. Auf die „grüne Wiese“ fünf Wettkampfstätten zu stellen, sei aber nicht finanzierbar gewesen. Bei den Olympischen Spielen in Paris war Jagerhofer dann „von der Kompromisslosigkeit, ikonische Wettkampfstätten einzubinden“, begeistert. Kärnten habe diese ikonischen Orte und sei damit „der ideale Ort“ für sein Event.

Jagerhofer gesteht, einen enormen Zeitdruck zu haben. Das liege daran, dass es 2025 keine anderen vergleichbaren Großevents gebe. „Ich wusste, 2025 ist unser Jahr, wenn wir das Thema lancieren wollen.“ Man habe es geschafft, „2025 garantieren zu können“, so Jagerhofer bei der kurzfristig angesetzten Event-Präsentation in Pörtschach.

„Keine Show-Events“

Das Multisport-Event soll sportliche Highlights bieten und „keine Show-Events“. Die Wettkämpfe sollen Europa- oder Weltcup-Format haben, verspricht Jagerhofer. Im Beachvolleyball sollen am Wörthersee Europameisterschaften der Teams und eine Unter-22-EM stattfinden, das Wasserski-Event soll in Form einer Weltcup-Veranstaltung mit Slalom, Trickskifahren und Springen durchgeführt werden. Außerdem will er einen Wakeboard-Wettkampf – Jagerhofers Wunsch ist eine Europameisterschaft – durchführen. Andere Sportarten müsse man sich noch im Detail anschauen, so Jagerhofer, er habe noch weitere „im Talon“.

Wichtig seien stets die Kulisse des Wörthersees. Auch der Pyramidenkogel soll eine Rolle spielen. In welchem Format das Speedklettern stattfindet, sei noch offen, weitere Sportarten sollen folgen, es könnte auch – in zusätzlichen Sportarten – Showevents geben, etwa BMX-Stunts. Optional sei auch Breakdance, das man am See „perfekt“ durchführen könne.

Der Event-.Plan für das Multisport-Event am Wörthersee
Der Event-.Plan für das Multisport-Event am Wörthersee © Us

4200 Plätze in der Werzer-Arena

Das Beachvolleyball-Turnier werde „ein vollwertiger Event“, so Jagerhofer, die Werzer-Arena in Pörtschach biete Platz für 4200 Zuschauer und sei „nachhaltiger“ als ein Stadion auf der grünen Wiese. Jagerhofer rechnet beim Beachvolleyball-Turnier mit 60.000 bis 70.000 Zuschauern. Sein Ziel sei es, eine weltweite Multisport-Serie zu starten, 2026 soll ein solches Event etwa in Barcelona durchgeführt werden, ebenfalls mit Beachvolleyball als „Trägerrakete“.

Kärnten brauche dringend ein junges Publikum, meint Jagerhofer. Der für Events umstrittene Termin mitten in der Hochsaison resultiere daraus, dass der für das Beachvolleyball-Turnier reservierte Termin vorgegeben sei. In Summe hofft Jagerhofer, 100.000 Besucher anzuziehen.

Pörtschachs Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (ÖVP) bezeichnet Jagerhofers Pläne als „Vision, die den Wörthersee stärkt“. Ob und wie sich die Gemeinde beteiligen werde, könne sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. „Wenn Herr Jagerhof weiß, was er wann und wo braucht, wird er sich melden. Die Veranstaltung selbst ist ja bereits ausfinanziert“, sagt die Bürgermeisterin.

Lagunen-Projekt nicht betroffen

Werzer‘s-Hoteldirektor Roland Hirtenfelder sieht im Multisport-Event eine „starke Botschaft für den Kärntner Tourismus“. Wie die Veranstaltung in der endgültigen Konzeption aussehen wird, wisse er noch nicht. Die Gespräche mit Jagerhofer seien erst in der Nacht vor der Präsentation finalisiert worden. „Wir sind an einer Auslastung der Arena interessiert und stellen sie gerne zur Verfügung. Allerdings nagt der Zahn der Zeit an der Anlage und es wird es eine Menge Geld kosten sie fit zu bekommen“, sagt Hirtenfelder. Tribüne, Toiletten oder Technik werden wohl in der mobilen Variante aufgebaut werden. Von der Veranstaltung nicht betroffen, sind die Pläne von Werzer‘s-Eigentümer Hans-Werner Frömmel, anstelle der Arena eine Hotelanlage mitsamt Lagune zu errichten. Derzeit prüft das Land Kärnten das Projekt.