Die nur schleppende zyklische Nachfrage auf dem Halbleitermarkt belastet die Geschäfte des deutschen Halbleiterriesen Infineon, der in Österreich mit Infineon Technologies Austria vertreten ist, weiterhin. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 sank der Umsatz um acht Prozent auf knapp unter 15 Milliarden Euro, das Segmentergebnis beträgt 3,105 Milliarden Euro. Die Dividende bleibt unverändert bei 0,35 Cent je Aktie.

Ausblick bleibt verhalten

Der Ausblick für 2025 bleibt verhalten, Infineon rechnet mit leicht rückläufigen Umsätzen. Die Segmentergebnis-Marge werde sich voraussichtlich auf etwa 15 bis knapp 20 Prozent von zuletzt 20,8 Prozent verschlechtern.

Kaum Wachstumsimpulse

Aktuell böten die Endmärkte von Infineon, mit Ausnahme von künstlicher Intelligenz, kaum Wachstumsimpulse, die zyklische Erholung verzögert sich, erklärte Konzernchef Jochen Hanebeck. „Daher stellen wir uns für 2025 auf einen verhaltenen Geschäftsverlauf ein.“ Infineon rechnet 2024/25 mit Leerstandskosten von einer Milliarde Euro.

„Step Up“: 2800 Jobs betroffen

Das Infineon-Sparprogramm „Step Up“ sieht unter anderem vor, dass weltweit 1400 Stellen abgebaut und weitere 1400 ins billigere Ausland verlagert werden. Insgesamt beschäftigt Infineon 59.000 Mitarbeiter weltweit. Bei Infineon in Österreich sollen 380 Stellen wegfallen, betriebsbedingte Kündigungen wurden ausgeschlossen.

In Deutschland fokussiere man sich auf Frühverrentungen und die Auflösung von Verträgen, die betroffenen Mitarbeiter würden aber erst angesprochen, sagt Infineon-Vorstandschef Hanebeck. Das Sparprogramm nehme erst Fahrt auf, die volle Einsparung werde sich 2026 und 2027 entfalten. Man sei „voll auf Kurs“. Der rechtliche Rahmen für Sparmaßnahmen unterscheide sich je nach betroffenen Ländern. Eingespart werden soll ein „hoher dreistelliger Millionenbetrag“ bis Ende 2027.

Darüber hinaus will Infineon die Investitionen im angelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 um etwa zehn Prozent auf rund 2,5 Milliarden Euro zurückfahren. Daher liegt der Ausbau der neu eröffneten Fabrik im malaysischen Kulim auf Eis.

Ungebrochener Trend zu E-Mobilität

Infineon, das unter anderem massiv auf Chips für Elektromobilität setzt, rechnet mit einer weiterhin ungebrochenen Tendenz hin zu elektrischen Antrieben. Man sehe aktuell zwar eine „kleine Delle“ in westlichen Märkten. In China werde hingegen bereits jedes zweite verkaufte Fahrzeug elektrisch betrieben. Hanebeck: „Unsere Überzeugung ist, dass dieser Trend ungebrochen ist.“