Es ist nicht die Zeit von Rekorden und Höhenflügen wirtschaftlicher Natur – vor diesem Hintergrund ist die Zuschreibung „bemerkenswert standfest“ für die Top-100-Unternehmen der Steiermark schon als Erfolg zu werten. Sie kommt von Martin Novak, Chefredakteur von „top of Styria“: Das Magazin erscheint einmal im Jahr, listet die 100 umsatzstärksten Unternehmen des Landes auf und kürt außerdem herausragende Persönlichkeiten in vier Kategorien – Produktion, Handel/Dienstleistung, Innovation sowie Lebenswerk. 2024 steht außerdem im Zeichen eines Jubiläums, die Kür fand bereits zum 25. Mal statt. Dahinter steht eine Wahl durch eine Jury aus rund 300 Personen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie.

Zunächst zu den Zahlen: „Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Gegebenheiten erwirtschafteten die Unternehmen, die im diesjährigen Ranking der Top 100 vertreten sind, einen Umsatz von rund 46,36 Milliarden Euro. Das ergab einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr“, erklärt Martin Klösch vom Center for Accounting Research an der Universität Graz. In Summe werden von diesen 100 Unternehmen 191.628 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Barbara Eibinger-Miedl, Markus Pirker (Userbrain), Engelbert Liebminger (Andritz AG), Ilse Bartenstein, Karoline Scheucher (Steirerfleisch), Josef Herk
Barbara Eibinger-Miedl, Markus Pirker (Userbrain), Engelbert Liebminger (Andritz AG), Ilse Bartenstein, Karoline Scheucher (Steirerfleisch), Josef Herk © Harry Schiffer

An der Spitze steht einmal mehr die Andritz AG mit 8,66 Milliarden Euro Umsatz und 29.717 Beschäftigten. Deren Vorstandschef Joachim Schönbeck sicherte sich dann auch den Sieg in der Kategorie Produktion – vor Michael Mayr und Frank Wilgmann (Fresenius) sowie Thomas Vallant (Sandvik). Bei der Gala war Schönbeck von Personalchef Engelbert Liebminger vertreten. Dieser machte das „konsequente Setzen auf Zukunftstechnologien“ als „Erfolgsfaktor“ der Andritz AG aus.

In der Kategorie Handel/Dienstleistung wurde Karoline Scheucher, Geschäftsführerin und Miteigentümerin von Steirerfleisch, auf den ersten Platz gewählt. Sie betonte bei der Preisverleihung die Bedeutung des Exports für ihr Unternehmen. „40 Prozent der Waren“, so Scheucher, würden „weltweit in alle mögliche Länder exportiert“. Hannelore Feichtinger (Kulmer Bau) und Günther Pichler (Sofisch) folgten auf Rang zwei und drei in der Top-of-Styria-Kategorie.

Userbrain-Mitbegründer Markus Pirker, ausgestattet mit Kundschaft wie Spotify und Amazon, setzte sich indes in der Kategorie Innovation durch – vor Alexander Rech (Flasher) und Verena Schwab (Econutri).

„Vorbilder in diesem Land“

Über den diesjährigen Preis für das Lebenswerk durfte sich Ilse Bartenstein freuen. Die promovierte Juristin führt gemeinsam mit ihrem Mann Martin die Bartenstein Gruppe, zu der außer dem packungsmäßig gerechnet größten Pharma-Hersteller Österreichs auch zahlreiche Beteiligungen gehören. Ilse Bartenstein gilt als „wirtschaftlicher Motor“ im Bartenstein-Imperium, die fünffache Mutter führte das Unternehmen auch in der Zeit, als ihr Mann eine politische Spitzenposition innehatte. „Es hat sich vieles zum Guten gefügt in meinem Leben“, sagt Bartenstein bei der Preisverleihung.

„Die Preisträger sind als unternehmerische Leistungsträger echte Vorbilder in diesem Land“, würdigte Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk die Gewinner. Und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl ergänzte: „Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist es von großer Bedeutung, dieses Engagement vor den Vorhang zu holen und zu würdigen.“ Obwohl sie schon mehr als sieben Jahre als Landesrätin unterwegs sei, verspüre sie „immer wieder AHA-Momente, welche Innovationen in der Steiermark stattfinden“. 

Top of Styria: die Ausgezeichneten
Top of Styria: die Ausgezeichneten © Harry Schiffer