Nach dem Sprung über die Marke von 80.000 US-Dollar am Wochenende setzt der Bitcoin seinen Rekordlauf fort. Auf der Plattform Bitstamp kletterte die älteste und bekannteste Kryptowährung heute auf fast 81.900 Dollar. Seit dem Jahrestief bei 38.500 Dollar im Jänner hat sich ihr Wert mehr als verdoppelt.

Wie nachhaltig der jüngste Kurssprung aber ist, gilt unter Analysten als umstritten, zumal die Entwicklung der Assetklasse schon in der Vergangenheit von einer starken Volatilität geprägt war. Nach Einschätzung von Börsenexpertin Monika Rosen ist eine Korrektur in der nächsten Zeit daher nicht auszuschließen, wie sie im Gespräch mit der APA betonte.

Höhenflug dank Trump

Die erste jemals mit Bitcoin getätigte Zahlung, am 22. Mai 2010, entspricht heute dem Wert von 800 Millionen US-Dollar, rund 750 Millionen Euro. Damals, vor 14 Jahren, gab es für 10.000 Bitcoins gerade einmal zwei Pizzen. Der erste Wechselkurs lautete sieben US-Cent für einen Bitcoin. Am Sonntag waren es erstmals mehr als 80.000 Dollar, rund 75.000 Euro. Die stets großen Ausschlägen unterworfene Kryptowährung durfte sich jüngst eines erheblichen Preisanstiegs erfreuen. In den vergangenen sieben Tagen legte die Internet-Leitwährung über 17 Prozent zu. Andere virtuelle Währungen wie Ether oder Solana stiegen noch stärker.

Einst verteufelt, dann verehrt

Bitcoin, ein Kunstwort aus der kleinsten Digitaleinheit Bit und dem englischen Begriff für Münze, Coin, gibt es seit 16 Jahren. Im November 2008 wurde das Konzept unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto als digitales Äquivalent zu Bargeld veröffentlicht. Bitcoin nutzen dezentrale Datenbanken, sogenannte Blockchains, und gelten als fälschungssicher. Noch gut in Erinnerung ist der Absturz um zwei Drittel des Wertes vor zwei Jahren, nun verdoppelte sich Bitcoin binnen eines Jahres. Die jüngste Preisrallye ist dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump zuzuschreiben: In seiner ersten Amtszeit verteufelte er Bitcoin noch als Betrug.

Wie Trump den Preis treibt

Wohl Geschwätz von gestern, im Wahlkampf umwarb er die Krypto-Community und versprach, den kryptofeindlichen Chef der Börsenaufsicht zu feuern. Bitcoin-Fans hoffen auf Deregulierung und dass er sein Versprechen, eine nationale Bitcoin-Reserve zu bilden, einlöst. Ein Plan sieht vor, eine Million Bitcoin zu kaufen – ein Preistreiber, denn deren Zahl ist technisch auf 21 Millionen begrenzt.

Freibrief für Investitionen in Bitcoin ist das nicht: Hinter der Währung steht keine Zentralbank, sie hat keine Legitimation als Zahlungsmittel und gilt weiter als extrem schwankend. Und ja, Trump könnte dereinst seine Meinung ändern.