„Die beste Möglichkeit, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie zu erfinden“, sagt der Informatiker Alan Kay. Wollen wir das Heft aber unternehmerisch selbst in die Hand nehmen, braucht es auch die Rahmenbedingungen.
Schließlich geht es bei einem Start-up, also den besonders findigen und technologisch innovativen Jungunternehmen, nicht nur darum, etwas Neues zu schaffen. Es geht auch um die Suche nach einem Ansatz, der nachhaltig und wachstumsfähig ist. Ein Geschäftsmodell, das skalier- und wiederholbar ist. Der Weg dorthin ist ein ständiges Experiment, die Möglichkeit, zu scheitern, gehört zur DNA. Sie ist gewissermaßen systemimmanent. Umso wichtiger wäre, dieses Scheitern ehrlich zu akzeptieren.
Politisch hat man das erkannt, der Umsetzungswille aber ist schwach. Von einer „Verankerung der Kultur der 2. Chance“ ist etwa im Programm der scheidenden Bundesregierung die Rede. Allein hielt sie sich weder selbst daran, noch hat sie in den letzten vier Jahren die kulturelle Weichenstellung angestoßen. Auch eine andere, notwendige, Voraussetzung wurde niedergeschrieben. „Es braucht verbesserte Anreize für privates Risikokapital und eine Stärkung des öffentlichen Risikokapitalmarktes“, heißt es bei ÖVP und Grünen. Tatsächlich könnte das Start-ups beflügeln. Denn nach wie vor gilt in Österreich: So gut gefüllt der Teich an Frühförderung ist, so trocken präsentiert sich die Risikokapitallandschaft in Wachstumsphasen.