24 Stunden, drei Veranstaltungen: So geballt war das Programm rund um die Cybersecurity Night noch nie, die am 12. November zum 8. Mal in Klagenfurt stattfindet. Und das nicht ohne Grund: Angetrieben durch Künstliche Intelligenz (KI) schläft die Internetkriminalität nie.

„Die Frage ist nicht, ob man Opfer einer Cyberattacke wird, sondern wann“, betont Marc Gfrerer, IT-Berufsgruppensprecher des Fachverbands UBIT in Kärnten, dessen Firmen IT-Dienstleistungen anbieten und Unternehmen beraten. Mit den richtigen Sicherheitsmaßnahmen sei es nämlich möglich, großen Schaden abzuwenden oder zumindest zu minimieren.

Schäden gehen in die Milliarden

65.864 Straftaten im Bereich Cybercrime wurden österreichweit im Vorjahr angezeigt. Diese Zahl hat sich innerhalb von nur drei Jahren mehr als verdoppelt, wie auch UBIT-Obmann Martin Zandonella besorgt feststellt: „Befragungen zeigen, dass nicht nur große, sondern auch kleine Betriebe und Einzelunternehmer ins Visier geraten. Hier können erfolgreiche Angriffe mit mehr als 10.000 Euro Schaden schnell existenzbedrohend werden.“ Rückschlüsse auf Erhebungen in Deutschland würden nahelegen, dass 2023 der Gesamtschaden in Österreich um die 15 Milliarden Euro liegt.

In rund 21.000 Fällen griffen die Täter direkt Daten- oder Computersysteme an. In Prävention zu investieren, sei also wesentlich besser, als mit Lösegeld-Forderungen konfrontiert zu werden. Wie trickreich mit KI-Tools vorgegangen wird, zeigen Experten in den „24 Stunden Cybersecurity“ im Makerspace Carinthia (Dienstag, 18 Uhr) und im Lakeside Park am Mittwoch (9 bis 17 Uhr) auf. So auch Christian Baumgartner vom Landeskriminalamt, der auf die neuen Bedrohungen und Gegenmaßnahmen eingehen wird. Cybersecurity-Expertin Julia Krickl klärt zu „Deepfakes“, also gefälschten Foto-, Video- oder Sprachaufnahmen auf.

Neu: Hacker-Wettbewerb und Sicherheitspaket

Wie im Vorjahr wird heuer wieder mit 800 Teilnehmern gerechnet. Neu im Programm ist „Splunk Boss of the SOC (BOTS)“, ein Hackathon-Bewerb, bei dem Schüler, Studierende und Lehrlinge die Nacht zum Tag machen und in Teams realistische Sicherheitsvorfälle analysieren und lösen.

Um das IT-Know-how in den Betrieben zu heben, verweist Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) auf ein eigenes Beratungspaket: „Bis zu zehn Beratungsstunden werden mit 30.000 Euro gefördert.“ Dabei gehe es um organisatorische und technische Maßnahmen sowie Mitarbeiterschulung ausgerichtet auf die neue EU-weite NIS2-Richtlinie, um die Netz- und Informationssystemsicherheit zu erhöhen.