Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) gibt kurz nach Donald Trumps Sieg bei der Präsidentschaftswahl ihre Entscheidung zum weiteren Kurs der Geldpolitik bekannt. Im September hatte die Fed erstmals nach Ausbruch der Coronapandemie den Leitzins verringert – und zwar um 0,5 Prozentpunkte. Er liegt nun in einer Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent. Experten gehen davon aus, dass die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell den Schlüsselsatz um einen Viertelpunkt auf eine Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent nach unten setzen.
Die Zeichen stehen auch deshalb auf Senkung, weil die Inflation nach der langjährigen Teuerungswelle deutlich abgeebbt ist und fast den Zielwert der Zentralbank von zwei Prozent erreicht hat. Doch jüngste Arbeitsmarktzahlen dürften der Fed zu schaffen machen. Im Oktober brach die Zahl der neu geschaffenen Jobs auf 12.000 von zuvor 223.000 ein. Experten verweisen darauf, dass der Arbeitsmarkt durch die verheerenden Folgen von Hurrikans durcheinandergewirbelt wurde. Wie es tatsächlich um ihn bestellt ist, dürfte sich daher erst zum Jahresende herauskristallisieren.
Die Fed arbeitet eigentlich unabhängig von der US-Regierung. Der Republikaner Trump hatte sich aber während seiner Zeit im Weißen Haus wiederholt mit der Fed angelegt, Zinssenkungen vorgeschlagen und Fed-Chef Jerome Powell heftig kritisiert. Es gibt die Befürchtung, dass er versuchen wird, sich nach seinem erneuten Einzug ins Weiße Haus im Jänner wieder in die geldpolitischen Entscheidungen einzumischen.
Zum Leitzinssatz können sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld von der Notenbank der größten Volkswirtschaft der Welt leihen.