274.150 Strom- und Gaskunden – sowohl Haushalte als auch Unternehmen – haben heuer zwischen Jänner und September ihren Lieferanten gewechselt. Das geht aus der aktuellen Marktstatistik der Energieregulierungsbehörde E-Control hervor: „Das sind etwas weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, als sich 282.596 Kundinnen und Kunden einen neuen Strom- oder Gaslieferanten gesucht hatten. Dabei wäre es gerade jetzt extrem wichtig, seine Strom- oder Gaspreise zu überprüfen und einen Vergleich anzustellen. Wir sehen auf der einen Seite derzeit sehr attraktive Neukundenangebote, auf der anderen Seite läuft mit Jahresende die Stromkostenbremse aus.“

Mehrkosten ab Jänner

Das bedeutet, dass viele Konsumenten dann wieder mehr für ihren Strom bezahlen müssen. „Wer also einen Stromtarif hat, der über 10 Cent pro Kilowattstunde liegt, muss ab Jänner mit Mehrkosten rechnen, da der subventionierte Teil dann wegfällt“, rät Wolfgang Urbantschitsch, einer der zwei Vorstände der E-Control, zu einem Preisvergleich.

Bei Strom liegt die Zahl der Wechsler in den ersten neun Monaten bei 218.043 (darunter 168.000 Haushalte) Kunden, den Gaslieferanten wechselten 56.107 Kunden (darunter 50.428 Haushalte). Die Wechselraten betrugen 3,4 Prozent bei Strom und 4,6 Prozent bei Gas. 

Wechselraten gering

Am häufigsten wechselten sowohl ihren Strom- als auch ihren Gaslieferanten im ersten Dreivierteljahr im Verhältnis zur Kundenanzahl die Niederösterreicher mit 5,7 Prozent (50.644 Kunden) bei Strom und bei Gas mit 6,8 Prozent (18.346 Kunden). Am zweithäufigsten wechselten die Oberösterreicher ihren Strom- und Gaslieferanten, und zwar mit 4,2 Prozent bei Strom (44.323 Kunden) und 6,1 Prozent bei Gas (7805 Kunden). An dritter Stelle folgt bei Strom Wien mit 4,0 Prozent Wechselrate (65.466 Kunden) und bei Gas die Steiermark mit 4,7 Prozent (2899
Kunden). 

„Kunden in Vorarlberg haben, wie schon so häufig, auch in den ersten neun Monaten dieses Jahres am seltensten den Lieferanten gewechselt, und zwar bei Strom mit 0,3 Prozent und bei Gas mit 0,7 Prozent Wechselrate “, so Urbantschitsch.

Auch Energiesparen zahlt sich aus

Die Temperaturen gehen zurück und damit beginnt auch wieder die Heizperiode. Der letzte Winter stand noch im Zeichen der Krise und der hohen Energiepreise. Gleichzeitig war der Winter auch historisch mild. Diese Faktoren führten zu einem Rückgang bei der Nachfrage nach Energie. „Heuer haben sich die Energiemärkte beruhigt, und wie kalt der Winter werden wird, lässt sich natürlich im Vorhinein nicht beurteilen“, sagt Urbanitsch.

Trotzdem gilt: Energieeffizienz und Energiesparen sind essenzielle Bestandteile der Transformation der Energieversorgung. „Um die großen Themen Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit realisieren zu können, hilft ein Verbrauchsrückgang nachhaltig.“ Aber auch auf individueller Ebene ist ein geringerer Verbrauch bare Münze wert.

Beim Vergleich der Preise gilt wiederum: „Der Tarifkalkulator der E-Control hilft dabei, sich einen einfachen Überblick über mögliche Angebote zu verschaffen.“ Nach den letztjährigen Turbulenzen floriere der Wettbewerb wieder und ein Wechsel des Energieversorgers könne bares Geld sparen.