Die deutsche Industrie hat beim Neugeschäft unerwartet deutlich zugelegt. Die Bestellungen im September stiegen um 4,2 Prozent zum Vormonat und damit so stark wie seit Juni nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 1,5 Prozent gerechnet. Im August hatte es mit revidiert 5,4 Prozent noch den stärksten Auftragsrückgang seit Jahresanfang gegeben.

Das Inlandsgeschäft der deutschen Industrie kletterte im September um 3,6 Prozent, während Auslandsorders um 4,4 Prozent anzogen. Auch ohne die stark schwankenden Großaufträge legten die Bestellungen mit 2,2 Prozent spürbar zu.

Nachfrage aus dem Ausland

Die positive Nachfrageentwicklung insbesondere aus dem Ausland im dritten Quartal spreche zusammen mit anderen Konjunkturdaten wie dem Ifo-Index „für eine Bodenbildung der Industriekonjunktur zum Jahresende“, erklärte das deutsche Wirtschaftsministerium.

Nach einem Schrumpfen von 0,3 Prozent im Frühjahr war die deutsche Wirtschaft im Sommerquartal überraschend leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Juli bis September um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu und profitierte vor allem von mehr staatlichen und privaten Konsumausgaben. Dennoch erwarten viele Fachleute, dass das BIP auch im Gesamtjahr 2024 sinkt und damit das zweite Jahr in Folge.