Rund 1,8 Millionen Österreicher essen täglich in Kantinen. Doch wie eine Umfrage vom Verein „Wirtschaften am Land“ und der Geflügelwirtschaft Österreich ergab, sind in diesen die Einkaufsbudgets knapp und die Informationen zu Herkunft und Qualität unzureichend. Laut Befragung achten 50 Prozent der befragten Einrichtungen auf österreichische Herkunft oder heimische Gütesiegel. Laut Angaben der Teilnehmer steht Hühnerfleisch mit 47 Prozent beim heimischen Einkauf an letzter Stelle. „Die Ergebnisse spiegeln unsere niedrigen Absatzzahlen im Großhandel wider. Sie bestätigen, dass heimisches Geflügel mit hohen Tierwohlstandards im Großhandel gegen günstiges Importgeflügel kaum bestehen kann“, sagt dazu Markus Lukas, Obmann der Geflügelwirtschaft Österreich. Er und Robert Pichler (Wirtschaften am Land) fordern die Einführung eines Kantinen-Euros, um mehr heimische Produkte auf die Teller zu bringen.
Zertifizierte Kärntner Kantinen
In der Landwirtschaftskammer Kärnten wird dieser Vorstoß grundsätzlich begrüßt. Denn wie Wilfried Pesentheiner von der Öffentlichkeitsarbeit erklärt: „Laut Wifo-Studie bringt schon eine Steigerung um ein Prozent bei den regionalen Lebensmitteln in Kärnten acht Millionen Euro mehr Wertschöpfung und entlang der Wertschöpfungskette 300 zusätzliche Arbeitsplätze.“ Bereits in den vergangenen Jahren habe man etliche Initiativen gesetzt, um regionales Essen in heimische Kantinen zu bringen. In Kärnten seien die „Gut zu wissen“-Zertifizierungen sehr erfolgreich gewesen, an denen sich unter anderem Kabeg, städtische Kindergärten und große Cateringunternehmen wie Feine Küche Kulterer beteiligen.