„Aufgrund des anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfelds hält die negative Entwicklung im laufenden Jahr mit steigenden Arbeitslosenzahlen weiterhin an“, betont Yvonne Popper-Pieber. Die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice sieht auch für den weiteren Jahresverlauf keine Impulse. So sei mit einer Trendwende „auch in den nächsten Monaten nicht zu rechnen“, zumal traditionell in den Wintermonaten auch die saisonal bedingte Arbeitslosigkeit etwa im Bausektor ansteige. Diese ist in den aktuellen Zahlen „fast gar nicht“ enthalten. Es bleibe abzuwarten, wie lange sich die Bausaison durch vergleichsweise milde Temperaturen in den Winter hinein verlängern lässt und wieweit Baubetriebe danach Personal freisetzen.

Im Oktober legte die Arbeitslosigkeit in der Steiermark um 14,8 Prozent auf 33.127 Personen zu, die beim AMS als arbeitslos gemeldet sind. Einschließlich der 8627 Teilnehmenden an Schulungen seien damit derzeit 41.754 Steirerinnen und Steirer ohne Beschäftigung (plus 4526 Personen; plus 12,2 Prozent).

Bei der geschätzten unselbständigen Beschäftigung sei steiermarkweit ein leichter Rückgang von 3000 Personen oder 0,5 Prozent auf 551.000 Personen verzeichnet worden. Die geschätzte Arbeitslosenquote stieg auf 5,7 Prozent (+0,7 Prozentpunkte).

„Zurzeit deutlich weniger offene Jobangebote“

Popper-Pieber betont: „Wir bemerken die jetzige Situation auch am Stellenmarkt, die heimischen Unternehmen melden uns zurzeit deutlich weniger offene Jobangebote als noch vor einem Jahr“. Konkret seien gegenwärtig 12.281 sofort verfügbare offene Stellen beim AMS Steiermark gemeldet, im Jahresabstand ein Minus von 1870 Stellen oder 13,2 Prozent. Allein im Monat Oktober kamen dabei 6674 zusätzliche offene Stellen hinzu.

Am stärksten war der Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Haupterwerbsgruppe der 25- bis 50-Jährigen und hier vor allem unter jenen mit nicht mehr als Pflichtschulabschluss, wie Popper-Pieber erklärt. Andererseits finden viele besser Qualifizierte nach dem Jobverlust schnell wieder einen Job, beschreibt die AMS-Expertin die aktuelle Dynamik auf dem Arbeitsmarkt.

Info zur Regionalstiftung

Was die Regionalstiftung Steiermark anlangt, die auch den Personalabbau in Großbetrieben aus dem Automobil-Zulieferbereich abfedern soll, laufen aktuell Informationsveranstaltungen, wie es beim AMS heißt. Anmeldungen gebe es bisher nur von Magna Powertrain. Einstiegszahlen können noch nicht genannt werden, „weil die Kündigungen gerade erst ausgesprochen wurden und der Einstieg in die Stiftung erst nach Ablauf der Kündigungsfristen möglich ist.“