Die schwache Konjunkturentwicklung belastet weiterhin den Arbeitsmarkt. Ende Oktober waren laut Arbeitsministerium 371.648 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos gemeldet, davon waren 293.301 arbeitslos und 78.347 in Schulung. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen somit um 9,7 Prozent bzw. 32.752 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt 6,9 Prozent.

„Sorgenkind bleibt vor allem die Industrie. Hier steigen die Arbeitslosenzahlen um mehr als 16 Prozent auf 30.000 Arbeitslose“, sagt AMS-Vorstand Johannes Kopf. Arbeitsminister Martin Kocher verweist darauf, dass „angesichts der gestiegenen Arbeitslosigkeit die Zahl der offenen Stellen mit 87.484 weiterhin hoch“ sei. Als „erfreulich“ bezeichnet Kocher den Anstieg der Beschäftigten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat befanden sich Ende Oktober 9000 Personen beziehungsweise 0,2 Prozent mehr in einer unselbstständigen Beschäftigung. Bei den über 50-Jährigen sind es laut Arbeitsministerium 16.000 Personen zusätzlich.

„Höchstens Pflichtschule“

Für diejenigen, die nur einen Pflichtschulabschluss haben, ist das Risiko der Arbeitslosigkeit dreimal so hoch wie für Menschen mit Lehrabschluss. Das zeigt sich etwa in Wien. Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im Oktober 2024 im Jahresvergleich um 10,8 Prozent auf 117.752 angestiegen, die der Schulungsteilnehmer um fast vier Prozent auf 36.936. Mit fast 56.000 Betroffenen ist die Zahl der Menschen, die maximal die Pflichtschule abgeschlossen haben, unter den mehr als 117.000 Wiener Arbeitslosen die größte Gruppe - und sie ist im Jahresvergleich um etwa zehn Prozent größer geworden.  „Für sie ist das Risiko, arbeitslos zu werden und auch zu bleiben, dreimal so hoch wie für einen Menschen mit Lehrabschluss“, sagt AMS-Wien-Chef Winfried Göschl.