Die für 2025 anstehenden Erhöhungen bei den Stromnetzentgelten werden, wie berichtet, empfindlich hoch ausfallen. Die Erhöhung in Kärnten wird mit 14,7 Prozent zwar unter dem Bundesschnitt liegen, trotzdem bleibt das südlichste Bundesland Spitzenreiter: Mit künftig 11,77 Cent pro Kilowattstunde (kWh) fallen die höchsten Netzkosten an.

Die von der E-Control festgelegten Gebühren rücken damit in die Nähe des derzeitigen Arbeitspreises für Strom. Auf einen durchschnittlichen Haushalt mit einem angenommenen Jahresstromverbrauch von 3500 kWh kommt eine Mehrbelastung von rund 63 Euro zu.

„Bürger verlieren doppelt“

Kritik wurde nicht nur von Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer, sondern auch von politischer Seite laut. „Kärnten ist seit vielen Jahren bei den Netztarifen schon überbordend belastet“, betont Energie- und Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP). Während in anderen Bundesländern die Netzkosten deutlich weniger gestiegen seien, drohe Kärnten der nächste massive Preissprung, was die Wettbewerbsfähigkeit schwäche. Er fordert eine Überprüfung im Regulierungsbeirat sowie eine Neuaufstellung der Netzausbau-Finanzierung sowie einheitliche Netzgebühren.

Letztere befürwortet auch Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer: „Kärnten darf aufgrund seiner geografischen Lage nicht länger schlechter behandelt werden als andere Bundesländer.“ Es solle eine österreichweite Durchrechnung geben.

„Die Kelag und das Land Kärnten kassieren Rekordgewinne ein und die Kosten für den Ausbau der Stromnetze müssen die Bürger noch extra bezahlen. Sie verlieren damit doppelt“, kritisiert FPÖ-Klubobmann Erwin Angerer. Jedes weitere Windrad auf den Kärntner Bergen werde die Kosten weiter in die Höhe treiben und den Strom noch teurer machen, meint Angerer.

Die SPÖ-Kärnten kontert: Dass jedes Windrad, die Stromnetzkosten erhöhen werde, sei eine ebenso unseriöse wie unverantwortliche Behauptung wie jene, dass es in Kärnten hunderte Windräder geben soll.