Vor drei Wochen schlug die Ankündigung des deutschen Autozulieferers Mahle Wellen, wonach die slowenische Tochter Mahle Electric Drives Slovenija am Standort Šempeter pri Gorici mehr als ein Drittel der 1700 Stellen abbaut. Durch „Optimierungsmaßnahmen“ und die Verlagerung von Teilen der Produktion nach Bosnien-Herzegowina und Ungarn sollen im kommenden Jahr insgesamt 610 Arbeitsplätze wegfallen, teilte das Unternehmen Anfang Oktober mit. Es handelt sich bereits um die zweite Kündigungsrunde in diesem Jahr, im Frühling wurden 170 Stellen gestrichen. In Slowenien will man sich unterdessen stärker auf Elektromobilität konzentrieren.
Sparmaßnahmen auch in Kärnten
In Kärnten gebe es keinen Stellenabbau, wurde daraufhin seitens des Konzerns öffentlich verlautbart. Allerdings kam es im Werk in St. Michael/Smihel sehr wohl zu „Anpassungsmaßnahmen“, wie eine Konzernsprecherin der Kleinen Zeitung bestätigt. Für das Werk in St. Michael sei gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern vor Ort vereinbart worden, die Arbeitszeit aller Mitarbeitenden auf 90 Prozent zu reduzieren – bei entsprechendem Lohnverzicht. Aktuell sind am Standort rund 1360 Mitarbeiter beschäftigt. Diese Regelung gelte seit Anfang Oktober bis zum 31. Dezember 2024. Die Lage werde derzeit „beobachtet“, wie es nach Jahreswechsel weitergehe, darüber wolle man jetzt nicht spekulieren, heißt es weiter.
Nachfrage rapide abgekühlt
Argumentiert werden die Sparmaßnahmen mit „dem äußerst volatilen und angespannten Umfeld der Automobilindustrie“. Die Nachfrage kühle sich rapide ab, besonders für E-Fahrzeuge und Volumenmodelle. Deshalb habe Mahle „entsprechende Anpassungsmaßnahmen dort eingeleitet, wo Marktvolumen und Abrufe rückläufig sind“, so die Konzernsprecherin zur Kleinen Zeitung. Ende 2019 waren bei Mahle in St. Michael noch mehr als 2000 Mitarbeiter beschäftigt.