Der US-Pharmariese Pfizer hat seine Jahresziele nach einem starken Sommergeschäft erneut angehoben. Für 2024 rechnet Pfizer nun mit einem bereinigten Gewinn von 2,75 bis 2,95 Dollar je Aktie statt von 2,45 bis 2,65 Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Umsatz soll sich nun auf 61 bis 64 Milliarden Dollar (bis zu 59 Milliarden Euro) belaufen – bisher waren 59,5 bis 62,5 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt worden.

Rückenwind von Paxlovid

Rückenwind kommt dabei von besser als erwartet gelaufenen Verkäufen des Coronamedikaments Paxlovid. Pfizer erwartet nun im Gesamtjahr Paxlovid-Umsätze von 5,5 Milliarden Dollar statt von 3,5 Milliarden Dollar. Die Umsatzprognose für den zusammen mit der deutschen Biotechfirma BioNTech entwickelten Covid-Impfstoff Comirnaty von rund 5 Milliarden Dollar bekräftigte der Konzern.

Plus 31 Prozent Umsatz

Im dritten Quartal setzte Pfizer insgesamt 17,7 Milliarden Dollar um, ein Plus von 31 Prozent. Dazu trugen auch deutliche Zuwächse bei den Krebsmedikamenten des Unternehmens bei. Der bereinigte Nettogewinn belief sich auf gut 6 Milliarden Dollar nach einem Verlust von 968 Millionen vor Jahresfrist. Vorstandschef Albert Bourla kündigte zudem an, dass der Konzern auf Kurs sei, in diesem Jahr mindestens vier Milliarden Dollar an Einsparungen durch sein Kostensenkungsprogramm zu erzielen.

Für den Pfizer-Chef sind die Quartalszahlen ein wichtiger Erfolg im Kampf gegen den aktivistischen Investor Starboard, der dem Vorstand Druck macht. Der Investor fordert, dass das Management für eine schwache Leistung zur Rechenschaft gezogen werden müsse, vor allem in Bezug auf die Herstellung profitabler neuer Medikamente aus der internen Forschung und Entwicklung oder durch Übernahmen.

Hälfte von Pandemie-Hoch

Die Aktien von Pfizer werden derzeit etwa zur Hälfte ihres Pandemie-Hochs gehandelt. Das Unternehmen hatte in den vergangenen Quartalen mit enttäuschenden Studiendaten für ein neues Adipositasmittel, einer schwachen Markteinführung seines RSV-Impfstoffs und dem Rückruf seines Mittels Oxbryta gegen Sichelzellenanämie wegen Todesfällen in klinischen Studien zu kämpfen. „Das Management macht vieles von dem, was Starboard verlangt. Das Schiff wieder auf Kurs zu bringen, braucht aber Zeit“, sagte BMO-Analyst Evan Seigerman.