2024 wird als „schwarzes Jahr“ für den Luftverkehr in Europa in Erinnerung bleiben. Angesichts des ständig wachsenden Verkehrsaufkommens und der Rekordnachfrage nach Reisen nach der Pandemie kam es in der Branche zu beispiellosen Störungen. 3,9 Millionen Passagiere saßen im Sommer in Flughäfen fest, geht aus einer in Italien durchgeführten Erhebung hervor.

„In der Zeit von Juni bis September waren die Unannehmlichkeiten für die Reisenden am ärgsten, mit einem Sommer voller Ineffizienzen und Auswirkungen, die für die Fluggesellschaften auf 3,5 Milliarden Euro geschätzt werden“, stellte das auf Entschädigungen im Luftverkehr spezialisierte Unternehmen „RimborsoAlVolo“ fest, das eine Studie über die Störungen im Flugverkehr erstellt hat.

Die über den gesamten Sommer verzeichneten Flugverspätungen erreichten insgesamt 16,9 Millionen Minuten, was einem Anstieg von 44 Prozent gegenüber 2019 und 48 Prozent gegenüber 2023 entspricht. Mehr als 26.000 Flüge mit rund 3,9 Millionen Passagieren wurden in Europa gestrichen.

Auch Personalmangel sorgte für Probleme

Neben den schwierigen Wetterbedingungen in einigen Teilen Europas sei auch Personalmangel im Spiel. „Viele europäische Flughäfen leiden unter einem Mangel an Mitarbeitern sowohl beim Bordpersonal als auch beim Bodenbetrieb. Diese Situation ist das Ergebnis einer offenkundigen Unfähigkeit der Flughäfen und Fluggesellschaften, sich auf die neuen Verkehrsströme einzustellen und die Welle von Reisenden zu bewältigen“, hieß es im Bericht.

„RimborsoAlVolo“ erstellte eine Liste der Fluggesellschaften, die aufgrund der Klagen der Passagiere die meisten Probleme hatten. An erster Stelle steht Ryanair, auf die 38 Prozent der Meldungen der Reisenden mit Ansprüchen auf Entschädigungen entfallen, gefolgt von WizzAir (19,5 Prozent) und Easyjet (10 Prozent).

„Das eigentliche Problem ist jedoch, dass eine beträchtliche Anzahl von Fluggästen ihre Rechte immer noch nicht kennt und nicht weiß, dass sie Anspruch auf Unterstützung durch die Fluggesellschaften haben, sowie auf eine anderweitige Beförderung und auf Rückerstattung und in einigen Fällen sogar auf eine finanzielle Entschädigung“, betonte „RimborsoAlVolo“.