„Aktienmärkte reagieren positiv“

Daniela Barco, Vorständin Privatkunden, UniCredit Bank Austria: Sparen zählt laut unserer aktuellen Umfrage rund um den Weltspartag weiterhin zu den beliebtesten Anlageformen in Österreich. Gleichzeitig haben die Aktienmärkte auf die nun wieder sinkenden Leitzinsen der Notenbanken positiv reagiert, denn für Aktien sind sinkende Zinsen häufig von Vorteil. Rund um den Weltspartag kann man sich einerseits attraktive Sparzinsen sichern, für den langfristigen Vermögenserhalt führt jedoch trotz gewisser Risiken kaum ein Weg an Wertpapieren vorbei. Wir laden daher rund um den Weltspartag zu Beratungsterminen ein, um die Möglichkeiten für chancenreiche Veranlagungen zu besprechen. Insbesondere mit unserem Anlagepaket bieten wir einen speziellen Anlagemix, um schon ab einer Summe von 5.000 Euro zu veranlagen. Dabei werden 50 Prozent der Anlagesumme auf einem fix gebundenen Sparkonto mit 4 Prozent p.a. bei einer Laufzeit von 6 Monaten angespart und 50 Prozent längerfristig in verschiedene Wertpapiere ausgewählter Anlageprodukte veranlagt.

Daniela Barco
Daniela Barco © Bank Austria

„Bindung kann jetzt sinnvoll sein“

Ernst Albegger, Regionaldirektor Hypo Vorarlberg: Die Zinssenkung war weitgehend erwartet worden und zeigte daher lediglich überschaubare Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. Aufgrund der Inflationsentwicklung und den vorherrschenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist mit weiteren Senkungen zu rechnen mit denen sich naturgemäß die Konditionen für festverzinsliche Investments, wie beispielsweise Anleihen oder Festgelder, verschlechtern. Historische Rückrechnungen belegen, dass im Umfeld fallender Zinsen insbesondere Aktieninvestments profitieren konnten, vorausgesetzt sie standen in keinem Zusammenhang mit einem wirtschaftlichen Abschwung oder einem Gewinnrückgang der Unternehmen. Die Frage ist um wie viel die Zinsen weiter sinken werden. Schätzungen zufolge ist mit Jahresende mit einem 3-Mo-Euribor zwischen 2 und 2,5 % zu rechnen. Folglich macht es aus heutiger Sicht Sinn, Geld, welches in nächster Zeit nicht gebraucht wird, zu binden.

Ernst Albegger, Hypo Vorarlberg
Ernst Albegger, Hypo Vorarlberg © Hypo Vorarlberg

„Auf die Mischung kommt es an“

Gerhard Fabisch, Vorstandschef Steiermärkische Sparkasse: Die Zinsen werden weiter sinken, daher sehen wir bei Aktien nach wie vor ein Potenzial, dass die Kurse weiter steigen. Ich würde die Aktienquote derzeit daher nicht reduzieren. Wobei das immer vom eigenen Risikoprofil abhängt, ein gemischtes Wertpapierportfolio ist aber mit Sicherheit sinnvoll. Die Streuung ist dabei entscheidend. Derzeit können auch Anleihen mit Laufzeiten zwischen drei und fünf Jahren Sinn machen, da gibt es bei Unternehmensanleihen teilweise noch zwischen drei und 3,5 Prozent Zinsen. Bei kurzen Laufzeiten machen sich die gesunkenen Leitzinsen indes schon bemerkbar. Je nach Veranlagungshöhe empfiehlt sich für das Thema Liquidität das Sparbuch oder Online-Sparen, für mittelfristige Veranlagungen bieten sich Fonds an, in die man auch einzelne Anleihen hineinnehmen kann, für längerfristige gemischte Aktienportfolios. Bei geringeren Beträgen kann die Kombination aus Sparbuch und Investmentfonds eine ratsame Kombination sein. Täglich fälligen Einlagen würde ich weniger Volumen zuordnen, hier sinken die Zinsen rasch.

Gerhard Fabisch
Gerhard Fabisch © Kundigraber

„Unbedingt global diversifizieren“

Christian Jauk, CEO der Grawe-Bankengruppe: Der Weltspartag ist in Österreich aus Tradition in der Bevölkerung stark verankert. Die Gründungsväter des Weltspartages wollten damit das Sparen besonders fördern. Denn Sparen dient dem Schutz und der Vorsorge der Menschen und erfüllt eine wichtige volkswirtschaftliche Funktion. Die aktuell hohe Sparquote zeigt das Bedürfnis nach Sicherheit auf. Neben dem klassischen Sparbuch nahm die Nachfrage nach Geld am Kapitalmarkt zu veranlagen stark zu. In Erwartung weiter fallender Zinsen, bieten sich neben Zinsprodukten wie beispielsweise KeSt-freier Wohnbauanleihen, auch Investmentfonds mit Aktien und Anleihen bester Bonität an. Aufgrund des schwierigen Marktumfeldes ist eine globale Diversifikation unbedingt zu empfehlen. Sie können mit monatlichen Sparplänen genauso investiert werden wie mit Einmalerlägen und bieten damit hohe Flexibilität. Der Weltspartag bietet immer besonders attraktive Angebote. Um die richtige Auswahl zur Erreichung der persönlichen Anlageziele zu treffen, empfehle ich ein umfassendes Beratungsgespräch.

Christian Jauk
Christian Jauk © Aufreiter Georg

„Ausgewogene Vermögensstruktur“

Monika Cisar-Leibetseder, Generaldirektorin Volksbank Steiermark: Der Trend sinkender Zinsen wird auch im kommenden Jahr noch anhalten. Das um einerseits die Inflation in den gewünschten Zielkorridor zu bewegen, und andererseits um die Wirtschaft von niedrigeren Zinsen profitieren zu lassen und damit den lange erwarteten Aufschwung einzuleiten. Daher ist es jetzt wichtiger denn je, eine ausgewogene Vermögensstruktur zur persönlichen, finanziellen Stabilität herzustellen. Es bleibt sinnvoll, kurzfristig benötigte Liquidität auf einem Spar- oder Festgeldkonto zu halten. Allerdings ist es weniger ratsam, langfristig dort auch größere Geldbeträge zu parken. Das aktuell noch relativ hohe Zinsniveau lässt sich beispielsweise durch den Kauf von Anleihen oder Laufzeitenfonds für bis zu 5,75 Jahre besser absichern. Für einen langfristigen Anlagehorizont sind weltweit gestreute Aktienfonds – als Einmalanlage oder als monatliche Sparpläne – sowie offene Immobilienfonds geeignete Optionen. Unsere Beraterinnen und Berater der Volksbank Steiermark erstellen im Rahmen eines persönlichen Beratungsgesprächs einen Veranlagungsvorschlag, der genau auf die individuellen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden abgestimmt ist.

Monika Cisar-Leibetseder
Monika Cisar-Leibetseder © Volksbank Steiermark AG

„Streuung auf unterschiedliche Spar- und Anlageprodukte“

Martin Schaller, Generaldirektor der Raiffeisen Landesbank: Wir sind langfristig betrachtet auf einem „normalen“ Zinsniveau, aber aufgrund der „Draghischen Negativzinspolitik“ waren Zinsen fast in Vergessenheit geraten. Weitere Zinssenkungen sind aus Sicht der nun wieder niedrigeren Inflation und zur Ankurbelung der Wirtschaft sinnvoll. Zurzeit werden für die Eurozone bis zum Jahresende Absenkungen im Ausmaß von 0,5% und in 2025 weitere Absenkungen im Ausmaß von 1% erwartet. Ob sich diese Markterwartungen bestätigen, hängt von der aktuellen, wirtschaftlichen Lage und von der weiteren Fortsetzung des Inflationsrückgangs ab. Eine Streuung auf unterschiedliche Spar- und Anlageprodukte ist für Anlegerinnen und Anleger daher sinnvoll, allein schon, um die Inflation auszugleichen. Raiffeisen hat daher für jeden Anspruch die passende Lösung parat, speziell nachhaltige Produkte sind sehr beliebt. Seit Kurzem bieten wir einen Green Bond – eine Fixzins-Anleihe, deren Erlös ausschließlich in Projekte investiert wird, die das Klima und die Umwelt schonen oder entlasten, an. Zudem sind auch Nachhaltigkeits-Fonds und weitere nachhaltige Produkte, z. B. ein Onlinesparen, in unserem Portfolio.

Martin Schaller, RLB Steiermark
Martin Schaller, RLB Steiermark © Kanizaj/RLB

„Selektiv und qualitätsorientiert“

Philipp Boruta, Schoellerbank Direktor Graz: Die Zinsen sinken weiter, wenngleich auch nicht mehr so schnell wie erwartet. Die Zinssenkungen unterstreichen abermals die Bedeutung von langfristigen Wertpapierveranlagungen zum Kaufkrafterhalt. Aktuell zeigt sich in Summe ein attraktives Bild für Aktieninvestitionen: Sinkende Zinsen, eine inzwischen wieder moderatere Inflation und die nach wie vor robuste US-Wirtschaft wirken als klare positive Treiber auf die Börsen. Auch saisonale Trends dürften die Aktienmärkte in den letzten Monaten des Jahres 2024 begünstigen. Doch Optimismus darf nicht mit Sorglosigkeit verwechselt werden, es gibt auch Belastungsfaktoren: (Geo-)politische Unsicherheiten, volatile Währungsmärkte, der starke Goldpreis und nicht zuletzt die hohen Börsenbewertungen weniger Technologiewerte verunsichern die Märkte. Eine selektive und qualitätsorientierte Aktienauswahl ist nach wie vor die beste Möglichkeit für Anlegerinnen und Anleger, ihr Kapital langfristig zu vermehren.

Philipp Boruta, Schoellerbank
Philipp Boruta, Schoellerbank © Foto Fischer

„Verändertes Zinsumfeld nutzen“

Nikolaus Juhász, Vorstandschef BKS Bank: Sparer sollten sich jetzt längerfristig Zinsen durch den Abschluss von fix verzinsten Sparprodukten sichern, denn es ist davon auszugehen, dass die Zinsen weiter fallen werden. Wir bieten zahlreiche unterschiedliche Sparformen an und ich lade alle Interessierten ein, sich im Rahmen der Weltspartagswoche in unseren Filialen über die vielfältigen Möglichkeiten zu informieren. Wer jünger als 27 Jahre ist, kann von einer besonders attraktiven Sonderverzinsung profitieren: Bei einer Neueinlage von bis zu 10.000 Euro gibt es für 100 Tage 4% p.a. Zinsen. Anleger, die langfristig in Wertpapiere investieren möchten, sollten darüber hinaus auf eine ausgewogene Diversifikation achten. Das sichert auch in einem veränderten Zinsumfeld die besten Erfolgsaussichten, denn Risiken und Chancen lassen sich in unterschiedlichen Marktsegmenten besser nutzen. Verantwortungsvolle Qualitätsunternehmen mit stabilen Ergebnissen und soliden Geschäftsmodellen rücken dabei stärker in den Fokus. Nachhaltige Investitionen gewinnen an Attraktivität, da Unternehmen, die auf ESG-Kriterien setzen, widerstandsfähiger und langfristig profitabler sind.

Nikolaus Juhász, Vorstandschef BKS Bank
Nikolaus Juhász, Vorstandschef BKS Bank © Gleiss