Im kürzlich zu Ende gegangenen Geschäftsjahr hat die Drogeriemarktkette dm ihre Erlöse weiter steigern können. Bei dm Österreich stieg der Umsatz um 9,5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro an, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Noch stärker wuchs der Umsatz im Verbund gemeinsam mit den von hierzulande aus betreuten Tochtergesellschaften in elf mittel- und südosteuropäischen Ländern samt Italien - und zwar um 16,5 Prozent auf 5,25 Mrd. Euro.

Ursache für die Zuwächse sei in erster Linie die stark gestiegene Anzahl der Einkäufe, sagte Martin Engelmann, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Wir haben pro Tag um durchschnittlich 15.000 Einkäufe mehr als im Vorjahr realisiert.“ Im Schnitt seien in den vergangenen zwölf Monaten in Österreich 580 Kundinnen und Kunden pro Tag und Filiale verzeichnet worden, mittlerweile werde im Drogerie-Fachhandel jedes zweite Produkt bei dm gekauft.

Eigenmarken boomen

Mit der Preispolitik habe man die Teuerung gedämpft. „Während die allgemeine Inflation im Schnitt der vergangenen 12 Monate bei 3,8 Prozent lag, ist der dm-Warenkorb im gleichen Zeitraum um nur 1,8 Prozent teurer geworden“, so Engelmann. Die steigende Nachfrage nach Eigenmarken, deren Anteil mengenmäßig mittlerweile bei rund 40 Prozent liege, habe zusätzlichen Spielraum bei den Preisen gebracht.

Dennoch sieht sich der Drogerie-Riese mit Herausforderungen konfrontiert, zum einen durch die allgemeine Situation am Arbeitsmarkt. Engelmann sprach heute von rund 700 offenen Stellen in Österreich, die man langfristig zwar besetzen könne, aber nicht mehr so schnell wie früher. „Wir suchen Friseurinnen und Kosmetikerinnen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Handel, die Logistik und für die Zentrale.“

Mitarbeiter- und Produktmangel

Immer wieder komme es auch zu Engpässen bei der Verfügbarkeit einzelner Produkte quer durch alle Segmente: „Die Lieferketten sind durch Kriege und Krisen gestört, es gibt Engpässe bei Verpackungsmaterialien, und auch aufgrund des Mengenwachstums stoßen die Eigenmarken-Hersteller und teilweise auch die Markenhersteller an die Grenzen ihrer Kapazitäten.“

In Österreich wurde das Wachstum ohne steigende Zahl an Filialen generiert. Hierzulande ist die Menge der Standorte seit zehn Jahren recht konstant, im Vorjahr sank sie um drei auf 382. Gemeinsam mit den verbundenen Ländern war hingegen ein leichtes Plus bei der Zahl der Filialen um 37 auf 1947 zu verzeichnen.

„Generell zählt für uns Regeneration vor Standortwachstum, wir wollen gesund sein, aber nicht unbedingt durch eine höhere Zahl an Filialen“, betonte auch dm-Finanz- und IT-Chef Andreas Haidinger. Investiert werde darum vor allem in die Erneuerung der Standorte. Jedes Jahr sollen in der Gruppe zwischen 150 und 200 Filialen ein neues Gesicht bekommen.