Es ist der wohl größte Produktrückruf in der Geschichte Österreichs, der den Handel derzeit auf Trab hält. Damit sei dies auch bei Spar „einer der größten Rückrufe, die wir je zu bewältigen hatten“, wie Unternehmenssprecherin Nicole Berkmann bestätigt. Bei Spar und auch in den Rewe-Märkten (Billa, Adeg, Penny) werden und wurden die Regale, wo sonst die Getränke der Coca-Cola Company stehen, geräumt. Die Flaschen gehen zurück an den Lieferanten. Konsumentinnen und Konsumenten bekommen ihr Geld zurück, auch ohne Kassenzettel.
„Im Grunde ist so ein Rückruf für uns eine Standardprozedur, denn Produktrückrufe kommen öfter vor. Da gibt es einen genauen und eingeübten Ablauf“, so Berkmann. Das laufe auch bei den Cola-Produkten so ab.
Extremer Aufwand
Allerdings ist so ein Rückruf mit einem enormen Aufwand verbunden - das Ausmaß kann noch nicht vollständig abgeschätzt werden: „Wir wissen derzeit noch gar nicht, wie viele Flaschen bei uns genau vom aktuellen Rückruf betroffen sind - es sind nämlich mehr oder weniger alle Flaschen, die wir derzeit von Coca Cola in den Märkten und auch in den Großhandelslagern haben“, schildert die Sprecherin. „Damit ist es einer der größten Rückrufe, die wir je zu bewältigen hatten.“ Das sei kein Problem, „nur halt ein großer Aufwand“.
Insgesamt 28 Millionen Halbliterflaschen von Coca-Cola, Fanta, Sprite und MezzoMix werden hierzulande seit Mittwoch retourniert. Was mit den Flaschen passieren soll, ist indes noch nicht klar. Von Coca-Cola Österreich hieß es gegenüber der APA, man arbeite „in enger Abstimmung mit den Behörden“. Der Auslöser: Beim Abfüllprozess dürfte ein Sieb gebrochen sein, daher könnten sich in einer sehr begrenzten Anzahl von 0,5l-PET-Flaschen kleine Metallstücke befinden.
„Es ist vereinbart worden, dass Coca Cola die Ware bei uns in den Lagerhäusern abholt“, so Spar-Sprecherin Berkmann. Derzeit laufe alles reibungslos.
Zurück ins Lager bis zur Abholung
Auch in den zum Rewe-Konzern gehörenden Supermärkten löste der gestern publik gewordene Rückruf höchste Betriebsamkeit aus. Die betroffenen Gebinde werden vom Personal aus dem Verkaufsraum genommen und in den Lagerräumen zum Abtransport ins Zentrallager bereitgestellt. Eine lückenlose Rückverfolgbarkeit sei aufgrund der Chargennummer jederzeit gegeben, sagte Unternehmenssprecherin Simone Höpke am Donnerstag zur APA. „Allerdings gilt es rasch zu handeln - die Kontrolle des Mindesthaltbarkeitsdatums Hunderter Flaschen und die manuelle Aussortierung dieser ist in dieser Größenordnung in den Filialen nicht möglich“, betonte die Sprecherin. Deswegen sehe sich Rewe im Sinne des sorgfältigen Verbraucherschutzes gezwungen, alle betroffenen Gebinde zurückzuschicken. „Damit können Produktverwechslungen ausgeschlossen werden.“
Weiters sei aus Sicherheitsgründen wie üblich eine Kassasperre eingerichtet worden. Kundinnen und Kunden könnten die Ware jederzeit retournieren und erhielten dafür ihr Geld zurück, auch ohne Kassenzettel. Die genaue Zahl der betroffenen Flaschen sei auch dort noch nicht bekannt.