Nicht zur Ruhe kommt die Steyr Automotive des Investors Siegfried Wolf. Wie das „profil“ im Voraus berichtet, möchte sich der Lkw-Hersteller von elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Behinderung trennen, mittlerweile sei die Angelegenheit gerichtsanhängig. Die meisten der betroffenen Beschäftigten seien über 50 Jahre alt und teilweise seit Jahrzehnten im Betrieb.

Aus der Kommunikationsabteilung von Steyr Automotive heißt es gegenüber der Kleinen Zeitung: „Die Geschäftsleitung hat sich entschlossen, sich derzeit nicht dazu zu äußern.“

Notwendigen Antrag gestellt

Wie „profil“ berichtet, soll das Unternehmen die Zustimmung für Kündigung beim Sozialministeriumservice beantragt haben - dies müsse bei Menschen mit Behinderung so sein, denn sie hätten einen erhöhten Schutz. Damit würde der Mitarbeiterabbau im ehemaligen MAN-Traditionswerk in der oberösterreichischen Industriestadt Steyr weitergehen. Von den seinerzeit 2000 Beschäftigten sollen nur noch 800 übrig sein. Wobei es weiterhin zu Kündigungen komme, aber unter der Meldeschwelle beim AMS, so das Nachrichtenmagazin.

Feststellungsklagen zu Sozialplan

Beim Arbeitsgericht Steyr seien weiterhin Feststellungsklagen anhängig, hier gehe es um Ungereimtheiten beim Sozialplan für im Jahr 2023 gekündigte Mitarbeiter. Den letzten großen Jobabbau gab es im Sommer 2024. Damals wurden rund 200 Beschäftigte beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice angemeldet.

Erst kürzlich wurde bekannt, dass sich Eigentümer und Aufsichtsratsvorsitzender Wolf 107 Millionen Euro an Gewinnen von Steyr Automotive auszahlen habe lassen. Das berichteten die „Oberösterreichischen Nachrichten“ kürzlich unter Verweis auf den Jahresabschluss 2022. Wolf hatte bei der Übernahme vom deutschen Lkw-Bauer MAN vor drei Jahren angekündigt, dass er mit dem russischen Gaz-Konzern eine Nutzfahrzeug-Produktion aufziehen möchte, daraus wurde aber nichts.