Als operative Dachmarke der Novomatic AG zählt Admiral als Nummer 1 im österreichischen Wettgeschäft. Mit über 2200 Glücksspielgeräten ist man neben Kärnten und Steiermark in drei weiteren Bundesländern vertreten. Und im Lockdown während der Coronapandemie blieben auch die selbst betriebenen Wettcafés geschlossen. Obwohl in jener Zeit das Geschäft mit Onlinewetten allgemein boomte, wurden ob der Umsatzrückgänge im „Offline-Geschäft“, den Sportbars und Wettlokalen, Wirtschaftshilfen beantragt. Und nun auch ausbezahlt.

Wie Ö1 am Donnerstag im „Journal um acht“ berichtete, handelt es sich um eine nachträgliche Auszahlung in Millionenhöhe. Wie die Transparenzdatenbank zeigt, gingen 2024 an die Admiral Sportwetten GmbH rund 4,6 und die Casinos & Entertainment AG rund 5,9 Millionen Euro an Covid-19 Wirtschaftshilfen, also auch Umsatzersatz. Bis 2022 war es rund eine Million Euro.

„Glücksspielindustrie hat stark profitiert“

Wofür genau die insgesamt 10,5 Millionen Euro genau ausbezahlt wurden, dazu hält sich das Finanzministerium bedeckt. Es sei aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich, mehr als die im Transparenzportal veröffentlichten Daten bekannt zu geben. Die SPÖ brachte am Donnerstag dazu nun eine parlamentarische Anfrage an den Finanzminister einbringen. Zum Vergleich: Die Casinos Austria erhielten ebenfalls 10,5 Millionen Euro, das aber bereits 2022.

In einem Statement gegenüber der Kleinen Zeitung heißt es von Novomatic: „Admiral hat die Fördermittel erst im Sommer 2024 verzögert für die knapp siebenmonatige durchgängige Schließung der mehr als 200 Filialen in Österreich erhalten.“ Dieser Verlustersatz sei für den Ausgleich durch coronabedingt erlittene Verluste gewährt worden. Zuvor habe man für die Betriebsschließung im November 2020 einen Umsatzersatz gewährt bekommen.

Kritisch äußerte sich Jürgen Huber, Professor für Finanzwissenschaften an der Universität Innsbruck, gegenüber Ö1: „Es werden 80 Prozent des entgangenen Umsatzes und nicht des Gewinns ausgezahlt. In diesem Bereich sind aber hohe Einsätze und wenig Gewinn typisch.“ Die Glücksspielindustrie habe stark von dieser staatlichen Hilfe profitiert.