Im Schnitt sind es 331 Euro, die Steirerinnen und Steirer pro Monat als Sparbetrag zur Seite legen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Imas-Umfrage im Auftrag der Erste Bank und der Sparkassen. Dieser Wert liege über jenen der vergangenen Jahre – im Vergleich zu 2023 sind es sogar um 13 Prozent mehr, wie Gerhard Fabisch, Vorstandschef der Steiermärkischen Sparkasse betont. Das liege u. a. auch an den Lohnabschlüssen der letzten Jahre. Die höheren verfügbaren Haushaltseinkommen fließen weniger in den Konsum, sondern sorgen für höhere Sparquoten. In Österreich liegt diese Quote, also das Verhältnis zwischen Sparleistung und durchschnittlichem Nettoeinkommen, derzeit bei 11,4 Prozent, „damit ist Österreich durchaus ein Spar-Weltmeister“.
Ökonomen sprechen bisweilen von „Angstsparen“, ein Begriff, „der auch uns nicht fremd ist“, wie Fabisch ausführt. Es sei tatsächlich so, dass in Zeiten größerer Verunsicherung mehr Geld zur Seite gelegt werde, „wenn‘s knirscht, wird auch mehr gespart“, so Fabisch. Grundsätzlich sei Sparen jedoch sehr sinnvoll, das sei auch die Kernaussage des nahenden Weltspartags, der übrigens heuer vor genau 100 Jahren, also 1924, in Mailand von den Sparkassen aus der Taufe gehoben wurde. „Auch wenn der Weltspartag nicht mehr diesen Volksfest-Charakter von früher hat, ist seine Bedeutung noch immer hoch“, sagt Fabisch. Laut Umfrage pflichten mehr als die Hälfte der Befragten bei. Immerhin 49 Prozent sehen den Weltspartag aber auch als „veraltet“ an, „es ist unsere Aufgabe, Kundinnen und Kunden den Sinn des Sparens und den Umgang mit Geld näherzubringen“, so Fabisch. „Denn finanzielle Vorsorge erhöht auch die Unabhängigkeit.“ 74 Prozent der Steirer bezeichnen Sparen als wichtig.
„Höchste Steigerungsquote bei Wertpapieren“
Wie wird finanziell vorgesorgt, was sind die beliebtesten Sparformen? Die Top-3 sind mit Sparbuch/Sparkarte (75 Prozent), Sparen am Girokonto (57 Prozent) und Lebensversicherungen und Bausparer (47 bzw. 40 Prozent) gewissermaßen einzementiert. Doch auf Platz fünf folgen bereits Wertpapiere, die mittlerweile 38 Prozent als Spar- und Investitionsform nutzen. „Mit plus zehn Prozent haben wir hier die höchste Steigerungsquote gegenüber dem Vorjahr“, so Fabisch. Immer wichtiger werde die Finanzbildung. Die Steirer bewerten ihren persönlichen Wissensstand über Wirtschafts- und Finanzthemen mit der Note 3, Fabisch hält das für zu hoch gegriffen. Die Steiermärkische forciere Initiativen, biete u. a. für Schulen Services an.
Vor dem „Sparen“ am Girokonto rät Fabisch ab, zuletzt seien Hunderte Millionen an Euro von Girokonten zu ertragreicheren Anlageformen abgeflossen, was auch sinnvoll sei. Der Trend zu sinkenden Leitzinsen werde anhalten, so Fabisch. Es sei also ratsam, sich noch Gedanken darüber zu machen, wie man sich das aktuelle Zinsniveau länger sichern kann.