Am Nassfeld wird Künstliche Intelligenz die Geschwindigkeit der neuen 6er-Tröglbahn regeln. In Heiligenblut starten die Bergbahnen mit einem dynamischen Preissystem, das Goldeck wartet mit der längsten schwarzen Piste der Alpen über 1600 Höhenmeter und einer neuen WC-Anlage auf 2000 Meter auf. Und in Bad Kleinkirchcheim und auf der Gerlitzen messen neuerdings Laserscanner die Höhe der Schnee-Depothügel, um noch effizienter beschneien zu können.
Viel los also in den Kärntner Skigebieten, die nach jüngsten Investitionen in der Höhe von insgesamt 40 Millionen Euro gut vorbereitet in die neue Saison starten, die zwischen 29. November und 21. Dezember anlaufen und bis längstens Ostermontag, den 21. April, dauern wird.
„Die Sehnsucht nach Piste und Berg ist groß wie nie“, vernimmt Branchensprecher Manuel Kapeller-Hopfgartner, seines Zeichens Chef der Gerlitzen-Bahnen. Ein Indikator dafür ist der bemerkenswerte Vorverkauf des Kärntner Skipass. „Bis Dienstag haben wir schon 8800 Skipässe verkauft. Der Online-Vorverkauf läuft noch bis inklusive 1. November. Daher gehen wir davon aus, dass wir mehr als 10.000 Skipässe allein im Vorverkauf absetzen werden“, sagt Skipass-Geschäftsführer Hansjörg Pflauder, der Vorstand der Bergbahnen Bad Kleinkirchheim. Den Vorverkaufsboom erklärt sich Pflauder mit dem neuen Webshop, der den Kauf offenbar sehr erleichtert: Die meisten Onlinekäufe finden abends und an Wochenenden statt Auch gibt es neue Varianten für Patchwork-Familien und Großeltern. Den Skipass gibt es seit 1972.
3,3 Millionen Skifahrer erwarten die Kärntner Bergbahnen auch in diesem Winter wieder auf ihren 864 Pistenkilometern und sind damit ein nicht unbeträchtlicher Wertschöpfungsfaktor für das ganze Land. 1000 Mitarbeiter beschäftigen die Bergbahnen direkt, weitere 6000 Jobs wie Hüttenwirte und Skischulen sind mit ihnen verbunden. Und die Bergbahnen „multiplizieren“ die Ausgaben der Skifahrer - konkret um den Faktor sieben. „Wer 100 Euro bei den Bergbahnen ausgibt, sorgt damit für 700 Euro Gesamtwertschöpfung“, weiß Kapeller-Hopfgartner aus einer Studie des Marktforschers Manova. Und er verweist darauf, dass 80 Prozent der Kärntner Winterurlauber zum Skifahren kommen.
Die Kartenpreise steigen wie berichtet auch heuer wieder und zwar um durchschnittlich acht Prozent. 67 Euro wird eine Tageskarte auf der Gerlitzen, am Nassfeld und in Bad Kleinkirchheim kosten - es sind die teuersten. 30 Euro kostet die Tageskarte im Bodental - es ist die günstigste.
Wobei: Laut Kapeller-Hopfgartner machen Tageskarten nur zwölf Prozent aller gekauften Skikarten in Kärnten aus. „Daher bieten wir überall Stunden-, Punkte- und Halbtageskarten an.“ Günstig fährt man vor allem in den kleineren Kärntner Skigebieten wie beispielsweise dem Gemeinde-Skigebiet Hrast in Feistritz an der Gail und Hohenthurn oder dem Hochrindl. „Wir sehen uns als Pisten-Nahversorger für Alt und Jung“, sagt Geschäftsführerin Alexandra Bresztowanszky. Auch für Tagesgäste aus der Steiermark. „Durch den Koralmtunnel wird man bald noch schneller bei uns sein“, sagt der neue Goldeck-Geschäftsführer Erik Zechmann.