Der Goldpreis hat die Rekordjagd der vergangenen Handelstage fortgesetzt und am Mittwoch mit 2753 Dollar (2544 Euro) je Feinunze eine weitere Höchstmarke erreicht. Die Unsicherheit über den Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA in knapp zwei Wochen und geopolitische Risiken im Nahen Osten hätten Anleger weiter in den sicheren Anlagehafen Gold getrieben, heißt es von Marktbeobachtern.

Der Goldpreis springt seit etwa einer Woche von einem Rekordhoch zum nächsten. Auch in Euro gerechnet erreichte die Notierung am Morgen ein weiteres Rekordhoch. Im Verlauf des Monats hat das Edelmetall fast 5 Prozent an Wert gewonnen .Noch stärker fällt der Wertzuwachs seit Beginn des Jahres aus, der sich mittlerweile auf etwa ein Drittel summiert. „Das wäre zum jetzigen Stand der stärkste Jahresanstieg seit 45 Jahren“, schreibt Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank in einer Analyse. Während in den vergangenen Handelstagen die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen stärkster Preistreiber war, sorgte zuletzt die Furcht vor einer weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten für eine stärkere Nachfrage nach Gold.

2800 Dollar je Unze als Durchschnittspreis

Insbesondere der Konflikt zwischen Israel und dem Iran spielt nach Einschätzung von Fritsch eine tragende Rolle bei der aktuellen Preisrally beim Gold. Hinzu komme die Unsicherheit vieler Investoren vor den US-Wahlen in zwei Wochen. Der Commerzbank-Experte sieht aber auch in der zuletzt allgemein freundlichen Stimmung an den Finanzmärkten einen weiteren Grund für die starke Nachfrage. „Preisrückgänge werden derzeit von den Marktteilnehmern als Kaufgelegenheit erachtet“, sagte Fritsch. Analystin Suki Cooper von der britischen Großbank Standard Chartered rechnet auch in den kommenden Handelstagen eher mit einer Fortsetzung des Höhenflugs. Demnach sei in den drei Monaten von Oktober bis Dezember ein durchschnittlicher Preis von 2800 Dollar je Unze zu erwarten. Zu Beginn des neuen Jahres dürfte auch ein Preis von 2900 Dollar möglich sein.