Der oberösterreichische Zweirad-Hersteller Pierer Mobility (früher KTM) des Industriellen Stefan Pierer, der nach einem Umsatzeinbruch und hohen Verlust im ersten Halbjahr einen weiteren Stellenabbau angekündigt hat, bleibt auch in der zweiten Jahreshälfte hinter den Erwartungen und hat deshalb seine Umsatz- und Ergebnisprognose für 2024 aufgehoben. Der Vorstand wird von sechs auf zwei Personen verkleinert: Stefan Pierer (CEO) und Gottfried Neumeister (Co-CEO).

Die Aktien von Pierer Mobility sind nach der Bekanntgabe am Montagabend am Dienstag im Frühhandel an der Wiener Börse stark unter Druck geraten. Der Kurs rutschte bis zum Handelsschluss um 18,13 Prozent auf 15,8 Euro je Aktie ab.

In den USA sind die Verkaufszahlen im Zeitraum Jänner bis September um 6,3 Prozent zurückgegangen, der September war mit einem Minus von 14,6 Prozent sogar der schwächste Monat seit Jahresbeginn. „Es kann somit nicht von einer raschen Erholung ausgegangen werden“, teilte das Unternehmen am Montagabend mit.

In Europa liegen die Zulassungsdaten für den Motorrad-Gesamtmarkt von Jänner bis September 2024 durch Anstiege im Niedrigpreissegment auf Vorjahresniveau, sie schwächen sich jedoch ab. Um die Händler und Zulieferbetriebe zu unterstützen, hat sich Pierer Mobility stärker verschuldet. Der außerordentliche Abwertungsbedarf wird höher ausfallen als ursprünglich angenommen. „Bis Jahresende erfolgt zudem eine neuerliche Überprüfung hinsichtlich nicht zahlungswirksamer Wertanpassungen“, heißt es in der Mitteilung.

Restrukturierung des Fahrrad-Segments soll 2024 abgeschlossen sein

Im Fahrrad-Segment werde die bilanzielle Restrukturierung im Jahr 2024 abgeschlossen, wird betont. Doch dabei „wird es zu einem höher als ursprünglich angenommenen zusätzlichen außerordentlichen Abwertungsbedarf kommen“. Die Senkung der Kostenstruktur im Kerngeschäft sei bereits zum großen Teil umgesetzt worden. „Die Redimensionierung des gesamten Fahrradbereichs wird im Jahr 2025 konsequent weitergeführt. Ziel ist es, den Fahrradbereich mit einem auf Nischen und Premium fokussierten Geschäftsmodell profitabel weiterzuführen.“