100,5 Millionen Euro bezahlt der Wiener Investor Georg Stumpf für das unfertige Kaufhaus „Lamarr“ auf der Mariahilfer Straße aus der Signa-Insolvenz – das berichtet der „Kurier“ am Montagabend. Bisher seien 290 Millionen Euro für den Rohbau ausgegeben worden, weitere 200 Millionen Euro werde die Fertigstellung kosten, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf ehemalige Signa-Manager.

Das Handelsgericht Wien hat den Kauf durch Stumpfs MH 10-18 Liegenschaft GmbH am vergangenen Freitag genehmigt. Die Baustelle ist mit Pfandrechten in der Höhe von 390 Millionen Euro belastet, die im Grundbuch eingetragen sind. Diese liegen bei der Bank Austria (295 Millionen Euro) und der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (95 Millionen Euro). Der Kaufpreis dürfte nun auch der Tilgung dieser Summen dienen – ein Käufer muss vorhandene Schulden schließlich tilgen.

Nutzungskonzept wird entwickelt

„Der gute Standort, die etablierte Lage in der Mariahilfer Straße sowie die Nähe zur Innenstadt waren wesentliche Entscheidungsgründe für den Ankauf“, hieß es vor zwei Wochen von der Stumpf Development GmbH, als der Kauf publik wurde. Damals wurde aber keine Kaufsumme genannt. „Das zukünftige Nutzungskonzept soll in Abstimmung mit der Stadt Wien und dem Bezirk in den kommenden Monaten entwickelt werden“, hieß es lapidar.

Ursprünglich sollte das Lamarr-Kaufhaus das nächste Glanzstück im Portfolio des Signa-Konglomerats von René Benkos werden. Auf 20.000 Quadratmetern Verkaufsfläche und acht Etagen hätten lokale und internationale Marken ihr Sortiment feilbieten sollen, so die Vision. Aber die Serie an Signa-Insolvenzen brachte auch dieses Projekt ins Schleudern.

Diva als Namensgeberin

Benannt wurde das Projekt nach der aus Wien stammenden Hollywood-Diva und Erfinderin Hedy Lamarr. Die ursprünglichen Pläne für den Shopping-Tempel auf dem Areal des einstigen Leiner-Innenstadthauses auf der „Mariahilfer“ sahen eine Eröffnung im Frühjahr 2025 vor. Wobei die Namensgeberin neben zahlreichen Abbildungen im ganzen Haus in einem Museumscafé mit Memorabilien wie Fotografien, Mode und Ähnlichem gewürdigt werden sollte.