Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re (Münchener Rück) drängt Erstversicherer wie Allianz und AXA angesichts immer teurerer Schäden zu weiteren Prämienerhöhungen bei deren Kunden. Die Munich Re werde in Europa weiterhin Rückversicherungsschutz bereitstellen, wenn die Erstversicherer in ihrem eigenen Geschäft auf risikogerechte Prämien abzielten, erklärte der Konzern beim Branchentreffen am Montag in Baden-Baden.
Teilung der Risiken
Vorstandsmitglied Clarisse Kopf pochte auf eine Teilung der Risiken zwischen Rück- und Erstversicherern. Mit einer stark wachsenden Nachfrage rechnet die Munich Re bei der Versicherung von Computersystemen gegen Ausfälle und Hackerattacken in Europa. Denn bisher seien die sogenannten Cyber-Versicherungen auf dem Kontinent noch nicht stark verbreitet.
Prämienvolumen zurückgefahren
Die Munich Re will in diesem Segment zwar weiter mit dem Markt wachsen, hat ihr weltweites Prämienvolumen jedoch zuletzt zurückgefahren und die Folgen von Cyber-Kriegen mit staatlichen Akteuren aus ihren Verträgen ausgeschlossen. Für 2024 erwartet der Konzern im Cyber-Geschäft einen Rückgang seiner Prämieneinnahmen auf 1,8 Milliarden US-Dollar. 2023 waren sie bereits von 2,2 auf 2,1 Milliarden Dollar gesunken. Der weltweite Cyber-Versicherungsmarkt kam dabei auf ein Volumen von 14,1 Milliarden Dollar.