Die Staatsschulden sind auch im zweiten Quartal weiter gestiegen. Insgesamt erhöhte sich der öffentliche Schuldenstand laut Statistik Austria in der ersten Jahreshälfte um 23,1 Milliarden Euro und betrug zum Stichtag 30. Juni 394,8 Milliarden Euro. Die Schuldenquote stieg im ersten Halbjahr von 78,6 auf 83 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und entfernte sich damit weiter von der Maastricht-Vorgabe von höchstens 60 Prozent.
Zwar stiegen die Staatseinnahmen in der ersten Jahreshälfte um 5,6 Milliarden bzw. 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, die staatlichen Ausgaben wuchsen aber im gleichen Zeitraum deutlich stärker, und zwar um 9,6 Milliarden bzw. 7,9 Prozent. Einnahmen in der Höhe von 118,6 Milliarden Euro standen Staatsausgaben von 130 Milliarden Euro gegenüber. Das öffentliche Defizit lag damit im ersten Halbjahr 2024 bei 11,4 Milliarden Euro, das sind 3,9 Milliarden Euro mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres.
Drei Milliarden einsparen
Die Steuereinnahmen erhöhten sich im ersten Halbjahr um 3,2 Prozent, womit die Zuwächse deutlich niedriger als in den Vorjahren ausfielen. Stärker erhöhten sich durch die hohen Gehaltsabschlüsse die Einnahmen aus den Sozialbeiträgen, konkret um 8,1 Prozent. Bei den gestiegenen Staatsausgaben fielen laut Statistik Austria die Inflationsanpassungen bei den Sozialleistungen (plus 4,3 Milliarden Euro) und die Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst (plus 2,1 Milliarden Euro) besonders ins Gewicht. Auch die aufgestockten Finanzzuweisungen an Länder und Gemeinden im Rahmen des Finanzausgleichs sorgten für wachsende Ausgaben. Deutlich geschrumpft sind seit Jahresbeginn dagegen die Subventionsausgaben: Aufgrund des Auslaufens der Maßnahmen zur Abfederung der hohen Energiepreise sanken die Subventionen um 24,4 Prozent.