Von Brüssel aus richtete sich Roman Stiftner per Videobotschaft an die im Lakeside Park in Klagenfurt versammelten Logistiker, Spediteure und Transportunternehmer: „Um uns auf die schwierigen Rahmenbedingungen einzustellen, braucht es gute Kooperationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, um resilienter, profitabler und wettbewerbsfähiger zu werden“, sagte der Präsident der Bundesvereinigung Logistik Österreich am Donnerstag.

Und um dafür Kärnten als Standort attraktiver zu machen, gab es unter anderen von Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) mit Logistik als eigenes Referat unterstützende Worte: „Bei uns werden zwei Drittel mit Exporten verdient. Und europaweit werden die Warentransporte weiter stattfinden.“ Ohne den Ausbau der Infrastruktur würde durch Kärnten aber nur der Transit stattfinden und die Wertschöpfung vorbeifahren.

Andreas Pichler (LCA Süd), Moderator Gerald Gregori, Landesrat Sebastian Schuschnig und Thereza Grollitsch (Babeg) diskutierten
Andreas Pichler (LCA Süd), Moderator Gerald Gregori, Landesrat Sebastian Schuschnig und Thereza Grollitsch (Babeg) diskutierten © Tengg

Großprojekte in der Schwebe

Die Verkehrslage bestmöglich nutzen will daher auch Andreas Pichler, Geschäftsführer der Standortagentur LCA Logistik Center Austria Süd. Fürnitz sei ein zentraler Knoten mit Bahnschwerpunkt und einem klassischen Umschlagsgeschäft. „Wie rückläufige Mengen gerade zeigen, reichen Kooperationen mit den nordadriatischen Häfen Triest, Rijeka und Koper nicht aus“, so Pichler. Mit einer Ergänzung um den Lebenshandel solle das LCA Süd eine zweite Identität erhalten. 20 Hektar stehen im Süden von Villach zusätzlich zur Verfügung. Gespräche für Ansiedlungen würden laufen. Der Verladebahnhof in Kühnsdorf, den ein Unternehmerkonsortium betreiben soll, wäre eine notwendige Ergänzung: „Kärnten braucht so einen zweiten Standort.“

Der Vorvertrag der Stadt Villach mit der Deutschen Logistik Holding zum geplanten Logistikzentrum in Federaun gilt bis Jahresende. Im Bild: Visualisierung des ersten Teils des Bauvorhabens
Der Vorvertrag der Stadt Villach mit der Deutschen Logistik Holding zum geplanten Logistikzentrum in Federaun gilt bis Jahresende. Im Bild: Visualisierung des ersten Teils des Bauvorhabens © KK/Stadt Villach

Die Erweiterung des Hubs in Villacher-Federaun beschäftigt nach Einsprüchen zur UVP-Feststellung das Bundesverwaltungsgericht. Für das geplante Logistikzentrum der deutschen Holding DLH besteht ein bis Jahresende gültiger Vorvertrag mit der Stadt, der verlängert werden müsste.

Gütertrasse bleibt Forderung

Gesprächsthemen waren auch die Koralmbahn und ein langjähriges Anliegen an die ÖBB und das Verkehrsministerium: „An einer Gütertrasse führt kein Weg vorbei, um die Bevölkerung im Kärntner Zentralraum zu entlasten. Zudem wird der Schienentransport in Zukunft an seine Kapazitätsgrenzen stoßen“, betonte Schuschnig mit dem Verweis, dass eine Umsetzung ohnehin bis zu 30 Jahre dauern würde.

Ein weiterer Blick in die Zukunft wurde gemacht: Projektmanager Franz Palla von Toyota Material Handling gab Einblicke in internationale Automatisierungsstrategien und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Intralogistik.