Es geht um Backsteine, Sauerteigführung, Gärkörbchen, Dauerbackfolien und Hefewasser: Brot und seine Zubereitung ist Inhalt von Blogs, Youtube-Kanälen und Gruppenchats geworden. Vom Kulturgut und -erbe hat sich das Getreideprodukt zum Lifestyle weiterentwickelt. Das kommt den mehr als 90 Kärntner Bäckereien zugute, die damit die Schrumpfung ihres Gewerbes aufhalten können. Das „Bäckersterben“ stagniert im positiven Sinne. Falls doch Betriebe zusperren, so werden sie von kreativen Neugründungen und gelungenen Übernahmen wieder ausgeglichen. Veronika Dörfler mit ihrem Hefehaus in Feldkirchen oder der studierte Historiker Thomas Bierbaumer-Piroutz, der die Bäckerei Grilc in Ruden übernommen hat, sind solche Newcomer. „Blogs und Backkurse tragen tatsächlich zur Kundenbindung bei. Brot ist ein modernes Nahrungsmittel geworden“, sagt Innungsmeister Martin Vallant, der mit 16 Mitarbeitern in St. Veit backt.