Leise rieseln die Umfragen zum heurigen Weihnachtsgeschäft 2024 herein. Ob es in Österreich ein gutes wird - darüber scheiden sich die Geister. Eine aktuelle Umfrage des Linzer Market Instituts im Auftrag der SES Spar European Shopping Centers ergibt positive Aussichten: Die Menschen wollen heuer mehr Geld für Geschenke ausgeben - und das verstärkt im stationären Handel. Konkret ist die Zahl jener Menschen, die in der Vorweihnachtszeit zumindest einmal wöchentlich in ein Einkaufszentrum gehen wollen, im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozentpunkte von 13 auf 21 Prozent gestiegen. Gleichzeitig stagniert der Online-Weihnachtseinkauf. Die Weihnachtsstimmung im stationären Handel - von der Dekoration über Musik bis zu Veranstaltungen - ist 83 Prozent der Frauen und 77 Prozent der Männer wichtig. Soweit die Umfrage.
Weinachtsgeschäft: Geschenkbudget bis 1000 Euro
Der Anteil derer, die bis zu 500 Euro ausgeben wollen, wird größer: Er wuchs von 50 auf 63 Prozent. Der Anteil derer, die ihr Geschenkebudget zwischen 500 und 1.000 Euro veranschlagen, ist von 18 auf 22 Prozent gestiegen. Bemerkenswert: Die Zahl derer, die mehr als 1000 Euro ausgeben wollen, hat sich von sechs auf 13 Prozent mehr als verdoppelt. Auf Platz eins der Geschenke bleibt der Gutschein, gefolgt von Geld. Danach kommen Bücher, Spielsachen, Parfüms, Kleidung, Schuhe und Lebensmittel. „Die Menschen freuen sich auf Weihnachten, geben wieder mehr Geld aus und genießen die Weihnachtsstimmung im stationären Handel“, folgert SES-Vorstand Christoph Andexlinger. „Gerade in Zeiten multipler Krisen wollen die Menschen auch positive Dinge erleben.“
Weihnachtsgeschäft: Zentral für positives Jahresergebnis
Befragt man hingegen die Einkaufsmanager, sieht die Einschätzung anders aus. Das Linzer Institut für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) hat das getan. Ergebnis. Die Kauflaune der Konsumenten bleibt verhalten, die Kaufzurückhaltung wirkt sich insbesondere auf den Non-Food-Einzelhandel negativ aus. Gerade dort also, wo das Weihnachtsgeschäft in vielen Branchen zentral für ein positives Jahresergebnis ist. „Der negative Ausblick der österreichischen Einzelhandelsmanager auf das vierte Quartal verwundert nicht. Die Gesamtwirtschaft verharrt in der Rezession, die Handelskonjunktur – vor allem im Non-Food-Einzelhandel – springt nicht an und eine Konsumerholung ist trotz gestiegener Löhne und nachlassender Inflation nicht in Sicht. Diese Gemengelage lässt nicht unbedingt auf ein positives Weihnachtsgeschäft im heimischen Einzelhandel schließen. Dennoch bleibt abzuwarten, inwieweit die gedämpften Erwartungen zum aktuellen Zeitpunkt ihren Niederschlag in harten Umsatzzahlen finden werden. Denn das Weihnachtsgeschäft ist erst vorbei, wenn es vorbei ist“, interpretiert IHaM-Institutsvorstand Christoph Teller die Datenlage.