Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat die Prognosen für die Ausweitung der Ölnachfrage für heuer und 2025 den dritten Monat in Folge reduziert. Der Anstieg der weltweiten Ölnachfrage werde heuer im Schnitt täglich um 106.000 Barrel (159 Liter) geringer ausfallen als bisher erwartet und im Schnitt 1,9 Mio. Barrel betragen, heißt es im aktuellen Monatsbericht. Für 2025 senkte die OPEC die Prognose für das Nachfragewachstum um 102.000 auf 1,6 Mio. Fass pro Tag.
Mit den drei aufeinanderfolgenden Herabstufungen weicht die OPEC von ihren bisherigen, vergleichsweise zuversichtlichen Prognosen für den Nachfrageanstieg ab. Selbst nach den Kürzungen bleiben ihre Prognosen weiterhin ein Ausreißer. So erwarten große US-Banken und die Internationale Energieagentur ein deutlich niedrigeres Wachstum der Nachfrage.
Diese wird durch die schwächelnde Weltwirtschaft belastet. Chinas Wachstum bleibt schon länger hinter den Erwartungen zurück. Aber auch in der Eurozone will die konjunkturelle Erholung nicht in Gang kommen. Eine schwächere Wirtschaft verbraucht auch weniger Rohöl.
Schrittweise Rücknahme von Förderbeschränkungen geplant
Der Ölverbund OPEC+ hat eine schrittweise Rücknahme von Förderbeschränkungen für den Dezember angekündigt. Angesichts der schwachen Nachfrageentwicklung war die ursprünglich für den Oktober geplante Maßnahme verschoben worden. Einige Experten zweifeln jedoch, dass die OPEC tatsächlich die Fördermenge wieder ausweitet. Neben der schwächelnden chinesischen Wirtschaft belastet auch das hohe Angebot aus den USA die Preise. Der Konflikt im Nahen Osten hat zwar die Preise zuletzt etwas gestützt. Das aktuelle Preisniveau ist aber aus Sicht vieler OPEC-Länder zu niedrig.