Eine Tochterfirma der Stumpf Gruppe des Wiener Investors Georg Stumpf hat das unfertige Kaufhaus „Lamarr“ auf der Mariahilfer Straße aus der Insolvenz der Signa gekauft. Das teilte die Stumpf Development GmbH ohne Angaben zum Kaufpreis und mit Verweis auf eine noch nötige insolvenzgerichtliche Genehmigung am Freitag in einer Aussendung mit. Die konkrete weitere Nutzung des Gebäudes werde noch mit Stadt Wien und Bezirk Mariahilf abgestimmt.

Nutzungskonzept wird erarbeitet

„Der gute Standort, die etablierte Lage in der Mariahilfer Straße sowie die Nähe zur Innenstadt waren wesentliche Entscheidungsgründe für den Ankauf“, hieß es in der Mitteilung. „Das zukünftige Nutzungskonzept soll in Abstimmung mit der Stadt Wien und dem Bezirk in den kommenden Monaten entwickelt werden.“

Ursprünglich sollte das Lamarr-Kaufhaus das nächste Glanzstück im Portfolio des Signa-Konglomerats von René Benkos werden. Auf 20.000 Quadratmetern Verkaufsfläche und acht Etagen hätten lokale und internationale Marken ihr Sortiment feilbieten sollen, so die Vision. Aber die Serie an Signa-Insolvenzen brachte auch dieses Projekt ins Schleudern. Am Freitag erschien aber Licht am Ende dieses Signa-Tunnels: Die Stumpf Gruppe kauft das Haus aus der Insolvenz.

390 Millionen Euro Pfandrechte

Die Baustelle ist mit Pfandrechten in der Höhe von 390 Millionen Euro belastet, die im Grundbuch eingetragen sind. Diese liegen bei der Bank Austria (295 Millionen Euro) und der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (95 Millionen Euro). Der Kaufpreis dürfte nun auch der Tilgung dieser Summen dienen - ein Käufer muss vorhandene Schulden schließlich tilgen. „Wenn die Liegenschaft, auf der das Kaufhaus Lamarr gebaut werden soll, pfandrechtlich belastet ist, bedeutet das natürlich für einen Käufer, dass er sich mit dem Pfandrecht auseinandersetzen muss - weil ein Kaufpreis zuerst zur Abdeckung der grundbücherlich besicherten Verbindlichkeiten dient“, hatte dazu AKV-Expertin Cornelia Wesenauer erklärt.

Nach Hollywood-Diva benannt

Benannt wurde das Projekt nach der aus Wien stammenden Hollywood-Diva und Erfinderin Hedy Lamarr. Die ursprünglichen Pläne für den Shopping-Tempel auf dem Areal des einstigen Leiner-Innenstadthauses auf der „Mariahilfer“ sahen eine Eröffnung im Frühjahr 2025 vor. Wobei die Namensgeberin neben zahlreichen Abbildungen im ganzen Haus in einem Museumscafé mit Memorabilien wie Fotografien, Mode und Ähnlichem gewürdigt werden sollte.