Der deutsche Autozulieferer Mahle streicht bei seiner slowenischen Tochter Mahle Electric Drives Slovenija am Standort Šempeter pri Gorici mehr als ein Drittel der 1700 Stellen. Durch Optimierungsmaßnahmen und die Verlagerung von Teilen der Produktion nach Bosnien-Herzegowina und Ungarn sollen im kommenden Jahr insgesamt 610 Arbeitsplätze wegfallen, teilte das Unternehmen laut slowenischen Medienberichten mit.
Das Unternehmen begründet den Schritt mit der schwachen Nachfrage auf dem europäischen Automobilmarkt. In fast allen Märkten von Mahle sei ein Nachfragerückgang zu verzeichnen, sagte Guntram Haas, CEO von Mahle Electric Drives Slovenija.

Verlagerung nach Ungarn

Durch die Optimierung der Organisationsstruktur zur Effizienzsteigerung werden 340 Arbeitsplätze abgebaut, weitere 270 Stellen fallen durch Produktionsverlagerungen weg. Die Produktion von Generatoren wird nach Bosnien verlagert, die Produktion von E-Kompressoren geht nach Ungarn. Laut der Tageszeitung „Delo“ ist dies in diesem Jahr die zweite Kündigungsrunde, nachdem bereits im Frühjahr 170 Stellen gestrichen wurden. Damals wurde die Starterproduktion nach Bosnien verlagert.

In Slowenien will man sich unterdessen stärker auf Elektromobilität konzentrieren. „Wir planen Investitionen in eine neue Systemfertigung für Elektrofahrzeuge, insbesondere in Šempeter“, heißt es in einer Pressemitteilung von Mahle. Šempeter pri Gorici ist das größte der fünf Werke des Mahle-Konzerns in Slowenien. Das Unternehmen, das durch die Übernahme von Letrika durch das deutsche Unternehmen im Jahr 2014 entstanden ist, beschäftigt in Slowenien insgesamt mehr als 2.000 Mitarbeiter.

Mit derzeit 1700 Mitarbeitern ist Šempeter ein zentraler Entwicklungs- und Produktionsstandort für elektrische Antriebssysteme und Mechatronik, die in Hybrid- und Elektrofahrzeugen sowie Elektrofahrrädern zum Einsatz kommen. In den letzten Jahren wurde dort auch die Produktion von Elektromotoren für neue Fahrzeuge aufgebaut.

Mahle in Österreich

In Österreich ist Mahle an drei Standorten vertreten: In Mattighofen und Vöcklabruck in Oberösterreich sowie in St. Michael ob Bleiburg in Kärnten.