ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä spricht gar von einem „Weihnachtswunder“: Wie berichtet, kündigt die Bahn die Inbetriebnahme der von der Hochwasserkatastrophe teilweise zerstörten „neuen“ Weststrecke mit 15. Dezember an, die Züge werden dann wieder mit 230 km/h fahren können. Die Rückkehr zum Normalangebot soll schrittweise erfolgen. Neun Tage vor Weihnachten findet auch die Umstellung auf den neuen Fahrplan 2025 statt. „Wir kehren zur Höchstgeschwindigkeit zurück“, kündigt Matthä an.

ÖBB-Chef Andreas Matthä: Erneute Sperre, um technische Provisorien in einen normalen technischen Zustand überführen zu können
ÖBB-Chef Andreas Matthä: Erneute Sperre, um technische Provisorien in einen normalen technischen Zustand überführen zu können © KLZ / Hans Klaus Techt

Auf Hochtouren gearbeitet

An der Weststrecke werde seit Wochen auf Hochtouren rund um die Uhr gearbeitet, 500 Personen sind seitens der ÖBB involviert. Die Strecke zwischen Wien und St. Pölten bleibe aber „weiter Patient“, man müsse mit vermehrten Anlagenstörungen rechnen, so Matthä in einem Pressegespräch. Um Provisorien rückzubauen, werde es im Sommer 2025 zu einer erneuten vierwöchigen Sperre kommen, erklärte Infrastruktur-Vorständin Judith Engel. Das sei ein Wermutstropfen, räumt Matthä ein. Die Schäden an der Infrastruktur werden mit rund 100 Millionen Euro beziffert, mehrere Millionen Schaden sind dem Personen- und Güterverkehr entstanden.

Güterverkehr auf 75 Prozent

Bereits seit Donnerstag ist die „alte“ Weststrecke durch den Wienerwald wieder zweispurig befahrbar, Güterzüge werden bald auch tagsüber geführt. Damit steigt die Kapazität im Güterverkehr auf 75 Prozent. Mit 9. November werden es 85, ab 15. Dezember, wenn „alle Signale auf freie Fahrt“ stünden, wieder 100 Prozent sein.

Zu Verzögerungen bei großen Bauprojekten wird es nach der Hochwasserkatastrophe nicht kommen, so CEO Matthä. Koralm- und Semmeringtunnel „laufen planmäßig weiter“. Bei kleineren Baustellen werde es jedoch Verschiebungen geben.