Zum elften Mal in Folge ist der Energiepreisindex, der monatlich von der Energieagentur erhoben wird, nun rückläufig. Der aktuell veröffentlichte Überblick, der die August-Daten ausweist, zeigt, dass die Haushaltsenergiepreise im Jahresabstand um 11,5 Prozent niedriger ausfallen. Auch im September, das zeigen die Inflationszahlen der Statistik Austria, hat sich dieser Trend weitestgehend fortgesetzt. So haben insbesondere günstigere Treibstoffpreise laut Schnellschätzung die Inflationsrate auf 1,8 Prozent gedrückt.
Bereits im Sommer, so berichtet es Jürgen Roth, Obmann des Energiehandels in der Wirtschaftskammer, sei es aufgrund der gesunkenen Heizölpreise vermehrt zu Bestellungen der Haushalte gekommen. Auch jetzt zu Beginn der Heizsaison sei die Nachfrage hoch. „Konsumenten, die die Preisentwicklung genau verfolgen, haben frühzeitig eingelagert“, so Roth. Zum Vergleich: Laut dem Heizöl-Portal „Fastenergy“ lag der Durchschnittspreis für 100 Liter Heizöl gestern bei 110,7 Euro. Vor einem Jahr lag der Preis noch um 15,44 Prozent höher. Der Durchschnittspreis für 100 Liter über die vergangenen drei Jahre gesehen, lag bei 125,43 Euro – in der Preisspitze im März 2022 waren es kurzzeitig gut 218 Euro. Die geopolitischen Verwerfungen im Nahen und Mittleren Osten haben die Ölpreise zuletzt kräftig schwanken lassen, „die Steigerungen lagen bei Heizöl aber im niedrigeren einstelligen Prozentbereich“, so Roth.
Auch die Preise für Holzpellets und Brennholz gingen im August zurück, im Jahresvergleich waren die Brennstoffe um 21,1 bzw. 9,8 Prozent günstiger.
Die Gaspreise verzeichneten im Monatsvergleich einen leichten Rückgang um 0,3 Prozent, im Jahresabstand sanken die Preise um ein Viertel (25,0 Prozent), lägen langfristig betrachtet aber weiter auf hohem Niveau. Strom wurde gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent günstiger, im Jahresvergleich ergab sich hier allerdings ein Plus von 4,4 Prozent. Die Preise für Fernwärme hätten sich im August auf stabilem Niveau gehalten, im Jahresvergleich gab es aber auch hier einen Preisrückgang um 10,4 Prozent.
Die Endkundenpreise für Strom und Erdgas sinken zwar ebenfalls, laut Energieagentur jedoch nicht in dem Ausmaß, wie es die Entwicklungen auf den Großhandelsmärkten annehmen lassen würden. Energiewirtschaftsexperte Lukas Zwieb empfiehlt daher: „Wir raten Kundinnen und Kunden, ihre Energielieferverträge zu überprüfen und mit aktuellen Angeboten zu vergleichen.“ In vielen Fällen gebe es Einsparpotenzial.“ Ein solcher Vergleich ist beispielsweise über den Tarifkalkulator der E-Control unter e-control.at/tk möglich.