Allen wirtschaftlichen Herausforderungen zum Trotz steigt die Zahl der Unternehmerinnen in der Steiermark. Bereits 31.382 Betriebe werden hierzulande von Frauen geführt, fast die Hälfte der Firmengründungen fußt auf Frauenpower, exakt 45,8 Prozent der zuletzt gegründeten Einzelunternehmen (ohne selbständige Personenbetreuer) wurden von Frauen ins Leben gerufen. „Das schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern bereichert und stärkt den heimischen Wirtschaftsstandort insgesamt“, betonte Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl anlässlich der Kür der „Unternehmerinnen des Jahres“, mit der die Wirtschaftskammer heuer bereits zum neunten Mal erfolgreiche Geschäftsfrauen in fünf Kategorien vor den Vorhang holte. Prämiert wurden Monika Fuchs („Die Füchsin“), Iris Kastner (KWIRL), Anita Frauwallner (AllergoSan), Lobna Elgheriani (LX Design Studio) sowie Gundula Lorenz (“Equinopathie“) die sich den Publikumspreis sichern konnte.

Managerqualifikationen

„Unternehmerinnen leisten Tag für Tag Unglaubliches“, sagte Gabriele Lechner, steirische WKO-Vizepräsidentin und Landesvorsitzende „Frau in der Wirtschaft“. Oft liege es nach wie vor an den Frauen, wirtschaftliche und familiäre Herausforderungen unter einen Hut zu bringen. So werden etwa personelle Lücken von den Unternehmerinnen meist selbst geschlossen, ohne dabei Kinderbetreuung oder Familienleben zu vernachlässigen. „Das geht nur mit viel Frauenpower und überdurchschnittlichem Einsatz sowie Organisationstalent. Das sind Managerqualifikationen, die unsere Unternehmerinnen unter Beweis stellen.“ Im Schnitt sind Unternehmerinnen hierzulande 48 Jahre alt, und jedes von einer Frau geführte Unternehmen beschäftigt im Schnitt drei Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen.

Fünf Frauen und ihre Unternehmen

Mit Anita Frauwallner als „bester Innovatorin 2024“ wurde eine Pionierin in der Mikrobiomforschung auf die Bühne geholt, die 1991 den Grundstein für das Unternehmen „Institut AllergoSan“ gelegt hat, das heute als eines der weltweit führenden Forschungszentren für Probiotika gilt.

Als „Beste Innovatorin“ prämiert: Anita Frauwallner mit Gratulantinnen Barbara Eibinger-Miedl (l.) und Gabi Lechner (r.)
Als „Beste Innovatorin“ prämiert: Anita Frauwallner mit Gratulantinnen Barbara Eibinger-Miedl (l.) und Gabi Lechner (r.) © KLAUS MORGENSTERN

Monika Fuchs wiederum entschloss sich 2023 nach 18 Jahren Erfahrung in der internationalen HR-Branche, ihre Expertise im eigenen Beratungsunternehmen „Die Füchsin“ zu bündeln. Mit ihrer Recruiting-Plattform „JobTreffer“ bringt sie außerdem Talente und Unternehmen zusammen.  Das Ziel der „besten Neugründerin 2024“ ist, wie sie selbst sagt, nichts weniger, als die HR-Welt durch zukunftsorientierte Ansätze zu prägen.  

Iris Kastner, die ihren Design-Shop KWIRL in Graz in den vergangenen 16 Jahren zu einem Fixpunkt für nachhaltiges Design gemacht hat, hat sich „mit viel Herzblut und einer klaren Vision“ in der Kategorie „beste Durchhalterin“ verdient gemacht. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Germanistik sammelte sie Erfahrungen in einer international tätigen Galerie und leitete den Shop des MAK in Wien, ehe sie sich selbstständig machte.

Als „beste Nachhaltige“ unter den Unternehmerinnen des Jahres 2024 wurde mit Lobna Elgheriani die Gründerin von „LX Design Studio e.U“ in Graz ausgezeichnet. Nach Erfahrungen in renommierten Architekturbüros fiel ihr auf, dass es eine Marktlücke bei Designstudios mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit gibt.

Den Publikumspreis als „Unternehmerin des Jahres“ holte sich Gundula Lorenz, eine Osteopathin und Physiotherapeutin für Pferde, die mit ihrer „Equinopathie“ ein eigenes Konzept für die Verbesserung von Bewegungsabläufen bei Tieren entwickelt hat.