Bei Infineon Austria werden die F&E-Zentren in Villach, Graz und Linz enger verflochten. Mit Stefan Rohringer bekommen die drei Standorte einen eigenen R&D Officer (Research & Development), teilte der Konzern am Dienstag mit. Rohringer (60) leitete seit 25 Jahren das Infineon-Entwicklungszentrum in Graz mit rund 530 Beschäftigten. Mit rund 2.500 Personen in Forschung und Entwicklung ist Infineon Austria der zweitgrößte Entwicklungsstandort des deutschen Halbleiterkonzerns.
Im Rahmen des vom deutschen Chiphersteller Infineon angekündigten Sparprogramms sollen in den nächsten zwei Jahren auch hierzulande rund 380 Jobs wegfallen. Mit diesem Programm habe die Bündelung der F&E-Kräfte (Forschung & Entwicklung) in Österreich nichts zu tun, hieß es vonseiten Infineon Austria auf Anfrage der APA. Die bisherigen Standortleiter behalten leitende Rollen innerhalb des F&E-Bereichs bei. Mit der neuen Position von Rohringer solle die gesamte Forschungsstrategie des heimischen Standortes noch besser koordiniert werden.
Rohringer verantwortet künftig neben der gesamtösterreichischen Strategie auch die F&E-Infrastruktur, das F&E-Talente-Mentoring sowie das Netzwerkmanagement mit Partnern aus der Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung. Insgesamt betreibt der Konzern 69 F&E-Standorte in 27 Ländern weltweit, in denen jeweils ein R&D Officer die strategische Leitung innehat.
30-jährige Expertise
Stefan Rohringer (geboren 1964) ist studierter Informatiker und verfügt über eine mehr als 30-jährige Expertise für Innovationen und Technologieentwicklungen in den Bereichen Mikro- und Nanoelektronik. Seit 1999 leitet er das Infineon-Entwicklungszentrum in Graz mit über 500 Mitarbeitenden und ist in regionalen, nationalen und internationalen Netzwerken aktiv, u. a. als Obmann der europäischen ESBS „Electronics and Software Based Systems“ Austria, Sprecher F&E der Plattform Industrie 4.0 sowie Leiter des F&E Industrieforums der Industriellenvereinigung (IV) Steiermark.
Im Geschäftsjahr 2023 hat Infineon Austria laut eigenen Angaben 672 Millionen Euro (rund 12 Prozent des Gesamtumsatzes) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Mit rund 2500 Expertinnen und Experten in den Entwicklungszentren in Villach, Graz beschäftigt Infineon Austria rund ein Viertel der F&E-Belegschaft des gesamten Konzerns. Inhaltliche Schwerpunkte liegen in der Entwicklung von Leistungshalbleitern, Dünnwafer-Technologien sowie Sensorik, Mikromechanik, neuen Halbleitermaterialien und kontaktlosen Sicherheitslösungen. Villach ist das globale Kompetenzzentrum für Leistungselektronik. In Linz ist man Vorreiter im Bereich Radartechnologien für Fahrerassistenzsysteme und im Grazer Kompetenzzentrum für Kontaktlostechnologien werden Innovationen bei Sicherheit von Bezahlkarten und Hoheitsdokumenten, der Mobilität sowie im Internet der Dinge vorangetrieben.