Der Wirtschaftsmotor stottert und das spürt man auch am österreichischen Arbeitsmarkt. Im September ist die österreichweite Arbeitslosenquote um 0,6 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent gestiegen. Auch in Kärnten sind die Arbeitslosenzahlen im Steigen. Im September waren 17.983 Personen vorgemerkte Arbeitslose oder in Schulungen. Das sind 8,1 Prozent mehr als im September des Vorjahres. Trotzdem betont die stellvertretende AMS-Geschäftsführerin Melanie Jann: „Sowohl im Monatsvergleich als auch im Vergleich der ersten drei Quartale 2024 zum Vorjahr hält sich der Kärntner Arbeitsmarkt trotz Konjunkturschwäche im Bundesländervergleich gut.“ Das Bundesland verzeichne einen leichten Beschäftigungsrückgang und mit einen Plus von 4,6 Prozent den geringsten Zuwachs der Arbeitslosigkeit von Jänner bis September, während der Anstieg österreichweit bei 10,2 Prozent lag. Positiv habe sich der Bereich der Langzeitarbeitslosen entwickelt, die um 0,8 Prozent zurückging.
Deutlich gestiegen ist die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen, wo es eine Zunahme von 22,2 Prozent gab. Die Anzahl der Lehrstellensuchenden stieg um 20,6 Prozent, wobei die offenen Lehrstellen um 9,8 Prozent zurückgingen. In Summe waren im September 1698 Kärntner Jugendliche ohne Job. „Wir behalten das natürlich gut im Blick. Etliche betroffene Jugendliche haben Vermittlungshemmnisse wie körperliche oder psychische Probleme und brauchen mehr Unterstützung“, erläutert Jann. Ziel sei, allen Jugendlichen zu einem Lehrabschluss zu verhelfen. Denn dadurch sinke das Risiko von Arbeitslosigkeit signifikant.
„Es bedarf deswegen dringender denn je Budget und Personal, um Menschen in all ihren Problematiken und in der schwierigen wirtschaftlichen Zeit bestmöglich zu unterstützen“, betont die AMS-Vizechefin.
Weniger offene Stellen
Wie sich die kommenden Monate am Kärntner Arbeitsmarkt entwickeln werden, könne man derzeit nicht mit Sicherheit sagen. Dafür brauche man eine „Glaskugel“, meint Jann. Die Lage sei aktuell recht stabil, auch wenn die Zahl der offenen Stellen um 20,6 Prozent eingebrochen ist. Im Metall-Elektrobereich gibt es sogar 37,3 Prozent weniger offene Jobs. Einzig im Gesundheitsbereich, Holz und Handel wachse das Angebot.