Die Firma Tupperware Österreich hat am Handelsgericht Wien den Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt, berichtet Gerhard Weinhofer vom Österreichischen Verband Creditreform. Die Insolvenzursachen liegen, wie berichtet, in der Insolvenz der Tupperware USA.

Das Unternehmen wurde 1964 gegründet, Alleingesellschafterin ist die Tupperware Nederland B.V. Tupperware beschäftigt sich mit dem Direktvertrieb von Haushalts- und Küchenwaren. Es sind 16 Arbeitnehmer betroffen. Die Passiva belaufen sich auf 11,1 Millionen Euro, die Aktiva zu Liquidationswerten rund 487.000 Euro. Das Unternehmen soll fortgeführt werden.

Bereits im Frühling 2023 musste das Management von Tupperware USA eine Warnung abgeben, dass die Rechnungen womöglich bald nicht mehr bezahlt werden können. „Wir tun alles, was in unserer Macht steht“, sagte Konzernchef Miguel Fernandez damals pathetisch. Er ist mittlerweile abgelöst.

Trotz Kooperationen unter Absatzerwartungen

Verkaufskooperationen mit Supermärkten wie jüngst mit dem US-Diskonter Target oder Interspar in Österreich brachten nicht den gewünschten Absatzerfolg. Gleichzeitig wurden die Party-Gastgeberinnen weniger, die Kreditzinsen jedoch höher. Ein riesiges Sortiment sollte dabei helfen, immer speziellere Aufgaben in der Küche zu bewältigen. In der Zeit von Single-Haushalten, berufstätigen Frauen, Convenience Food und Lieferdiensten geht dieses Konzept jedoch nicht mehr auf: Die Zeit hat Tupperware nicht frisch gehalten.

Weltweit ist Tupperware in 100 Ländern vertreten. Rund 84 Prozent des Umsatzes erzielt das Unternehmen außerhalb der Vereinigten Staaten. Laut Bloomberg arbeitet Tupperware auch heute noch mit mehr als 300.000 unabhängigen Verkäufern zusammen, obwohl es inzwischen Läden und Onlinevertrieb gibt. Die Firma strebt einen Verkauf an - womit die Marke geschützt werden soll.