Ab Oktober, so teilt es die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) am Donnerstag mit, sollen die Fernwärmetarife um „zumindest 18 Prozent billiger werden“. Sie bezieht sich dabei auf einen Bericht. Kahr sieht darin ein Resultat „aus beharrlichem Dringen“, das nun Wirkung zeige, „die Preisbehörde lenkt endlich ein“, so Kahr. „Während der Gaspreis zuletzt deutlich gesunken ist, verharrt der Fernwärmepreis seit langem auf einem sehr hohen Niveau. Leidtragende sind tausende Haushalte im Großraum Graz, die mit hohen Vorschreibungen und Nachzahlungen konfrontiert sind.“

Für die Festsetzung der Fernwärmetarife in Graz ist aber die Preisbehörde der Landesregierung zuständig. Und von dort werden Höhe und Zeitpunkt der Senkung noch nicht kommentiert. Denn formal läuft das Verfahren noch. Bis morgen Freitag um 10 Uhr haben die Sozialpartner Zeit, ihre Stellungnahme zum Gutachten abzugeben. Am Mittwoch tagte die zweite Expertenrunde zum Thema Preissenkung. Die Energie Steiermark als Antragsteller kommentiert das ebenfalls nicht.

„Ein erster guter Schritt“

Kahr betont: „Es war höchst an der Zeit, dass sich die gesunkenen Einkaufspreise im Fernwärmetarif abbilden, um die Menschen bei den Heizkosten zu entlasten. Die Kosten bleiben auch mit der kolportierten Senkung zu hoch, aber es ist ein erster guter Schritt.“ Die Stadt Graz werde mit dem Energiewerk Graz „künftig einen Teil der Fernwärme selbst herstellen und damit die Abhängigkeit von fossilen Energien verringern“, so Kahr in einer Aussendung.

Neos fordern Zusammenlegung der Versorger

Auch die Neos sehen in der Senkung einen „ersten Schritt in die richtige Richtung“. Eine einmalige Tarifanpassung reiche aber nicht aus, so Klubobmann Niko Swatek. Sein Appell: „Der einzig nachhaltige Weg, um die Energiepreise dauerhaft zu senken, ist eine Zusammenlegung der Energie Graz und der Energie Steiermark.“ Er fordert, dass eine Taskforce zur Zusammenlegung eingesetzt wird.