Eine neue Studie zum Sparverhalten im Auftrag der bank99 im Vorfeld des Weltspartags zeigt: Sechs von zehn Österreichern ist das Sparen grundsätzlich wichtig, so auch in Kärnten. Die Kärntnerinnen und Kärntner bleiben mit 201 Euro monatlich aber hinter dem Österreich-Schnitt von 225 Euro zurück und liegen auf den hinteren Plätzen.

Zum Vergleich: Tirol belegt mit 282 Euro den ersten Platz, Burgenland bildet das Schlusslicht mit 137 Euro. Die höchsten Beträge sparen Männer (284 Euro vs. 166 Euro bei Frauen), Jüngere (Gen Z: 284 Euro vs. Babyboomer: 160 Euro) sowie höher Gebildete (mit Matura: 319 Euro vs. ohne: 180 Euro), so die Zahlen des Marktforschungsinstituts marketmind.

„Gender Spar Gap“: 41 Prozent

Mitentscheidend ist allerdings, dass nicht alle, die sparen wollen, das auch können. Welcher Betrag zur Seite gelegt wird, hängt wesentlich vom Einkommen, aber auch vom Geschlecht ab. So ist das Sparen mit einem Haushalt-Nettoeinkommen unter 2000 Euro (monatliche Sparsumme: 115 Euro) und für nicht erwerbstätige Personen aufgrund von Pension (132 Euro), Karenz (85 Euro) und Arbeitslosigkeit (ca. 60 Euro) deutlich erschwert. Auch die Berufstätigkeit (Teilzeit: 201 Euro vs. Vollzeit: 304 Euro) und die Wohnsituation - zulasten von Single-Haushalten - prägen das Sparverhalten in Österreich.

Außerdem sparen Frauen (166 Euro) um 41 Prozent weniger als Männer (284 Euro), was den „Gender Spar Gap“ beziffert. Das liegt auch an der hohen Teilzeit-Beschäftigungsquote. Und im Haushalt tätige Frauen bzw. Frauen in (Bildungs-)Karenz kommen nur auf 60 Euro monatlich. „Frauen sind beim Sparen stark benachteiligt, da oft mehrere Faktoren zusammenkommen: weniger Einkommen, mehr Teilzeit, öfter alleinlebend, alleinerziehend, ein deutlich geringeres Finanzwissen. Dadurch nutzen sie auch weniger ertragreiche Spar- und Anlageformen“, sagt Patricia Kasandziev, Vorstandsmitglied der bank99. Schon eine Teilzeitbeschäftigung senke die Sparmöglichkeiten um ein Drittel, was die Hälfte aller Frauen betreffe.

Zinsloses Sparen auf Platz 2

In Österreich sparen die meisten traditionell: 54 Prozent über ein Online-Sparkonto und oder jeweils circa ein Drittel per Sparbuch, sowie zu Hause. Deutlich weniger genutzt werden Anlageformen wie Aktien, Anleihen, Edelmetalle, Fonds, ETFs oder Immobilien, wobei Männer stärker auf risikoreichere Spar- und Anlageformen setzen. Auffällig für Kärnten: Im Bundesvergleich ist das Interesse an Edelmetallen und Immobilien höher. Mit 38 Prozent ist das Sparschwein beliebter als das Sparbuch (32 %). Am beliebtesten ist das Online-Sparkonto (52 %).

Bei einem Wissenstest im Zuge der Befragung zu Fonds schnitten Teilnehmer aus Kärnten weniger gut ab. Der „Notgroschen“ und die Erfüllung größerer Wünsche zählen zu den stärksten Motiven der Kärntner, um zu sparen. Größtes Hemmnis dabei sind die steigenden Kosten und die Einkommenssituation.